Nach Bahnunglück bei Garmisch: Soko Zug sucht Zeugen und Bildmaterial
Zehn Tage nach dem schweren Zugunglück bei Burgrain nahe Garmisch-Patenkirchen suchen die Ermittler weitere Zeugen. Dabei haben sie eine ganz bestimmte Gruppe im Blick. Alles Wichtige dazu haben wir hier zusammengefasst.
Wie konnte es dazu kommen, dass ein doppelstöckiger Regionalzug auf dem Weg von Garmisch-Patenkirchen nach München entgleist, mehrere Waggons umkippen und fünf Menschen ihr Leben verloren?
Dieser Frage gehen 50 Ermittler der Sonderkommission „Zug“ mit Hochdruck nach und untersuchen aktuell immer noch Gleise und Fahrgestelle der Waggons.
Zeugensuche
Neben diesen Untersuchungen erhoffen sich die Ermittler allerdings auch neue Erkenntnisse von Fahrgästen, die in dem Unglückszug saßen.
Manche haben laut Polizei fluchtartig die Unfallstelle verlassen. Möglicherweise unverletzte oder nur leicht verletzte Personen könnten sich eigenständig von der Unfallstelle entfernt haben, bevor ihre Personalien aufgenommen werden konnten. Diese Fahrgäste, die bislang keinen Kontakt mit der Polizei hatten, sind wichtige Zeugen für die Soko Zug.
Sie werden gebeten, sich in der Zeit von Montag, 13. Juni, bis Mittwoch, 15. Juni 2022, jeweils 09:00 und 15:00 Uhr beim speziell eingerichteten Hinweistelefon mit der Rufnummer 0800–5565101 zu melden.
Gepäck und Reisegegenstände
Viele persönliche Dinge wie Koffer, Taschen oder Dokumente hat die Kriminalpolizei im Laufe der Untersuchungen sichergestellt, nicht alles konnte allerdings allen Fahrgästen wieder zugeordnet werden. Betroffene Zuginsassen sollen sich ebenfalls über das Hinweistelefon melden.
Bild- und Videomaterial
Die Sonderkommission schließt nicht aus, dass Fahrgäste am Unfalltag vor oder nach dem Entgleisen des Zuges in Höhe Burgrain mit eigenen Smartphones oder Tablets Bilder oder Videos aufgenommen haben.
Solche Aufnahmen können wichtige Hinweise oder Anhaltspunkte für die Ermittlungen sein.
Stand der Verletzten
In der vergangenen Woche haben sich weitere Zeugen und nachträglich auch etliche weitere Verletzte des Unfalls gemeldet. Nach aktuellem Stand, 13.06.2022, wurden 16 Menschen schwer und 52 leicht verletzt. Der Zustand einer schwerstverletzten 34-jährigen Frau ist nach wie vor kritisch.