Söder hält Altersgrenze für Social Media für realitätsfremd
Wie sollen Kinder einen nicht schädlichen Umgang mit sozialen Medien lernen? Markus Söder hält ein Verbot für «totalen Quatsch» – und wettert damit gegen Unionskollegen.


Berlin (dpa) - CSU-Chef Markus Söder ist gegen eine Altersgrenze für die Nutzung sozialer Medien. Er nannte die Idee gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio «totalen Quatsch» und «realitätsfremd». Ein Verbot mache Tiktok, Instagram und Co. eher noch interessanter für Jugendliche und Kinder. Die Forderung halte er für «ein bisschen altbacken, altmodisch und aus der Zeit.»
Auch wenn sich Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) für eine Altersgrenze bei sozialen Medien ausgesprochen habe, könne es falsch sein, sagte Söder. «Die Meinung von Bayern und mir ist da sehr klar – wir würden dem auch nicht zustimmen», sagte der Bayerische Ministerpräsident.
Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, den Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt zu stärken. Zuletzt hatte sich etwa Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) für eine Altersgrenze für soziale Medien ausgesprochen. Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte ein Verbot sozialer Medien für unter 16-Jährige gefordert.
Söder hält Medienkompetenz und elterliche Verantwortung für den richtigen Weg für den Umgang mit den Plattformen. In Deutschland liegt Bildung in der Kompetenz der Länder. Bundeseinheitliche Regeln können daher nicht einfach beschlossen werden.