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Bargeld soll besteuert werden: Was hinter dem IWF Vorschlag steckt

Wird die Wirtschaft angekurbelt oder die Sparer ausgebeutet? Der neue Plan des Internationaler Währungsfonds sieht eine Entwertung des Bargelds vor. Diese Maßnahme soll Invenstitionen anregen. Der Nachteil: Sparer verlieren an Vermögen.

Geldscheine Geld & Recht Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

Die Wirtschaft soll angekurbelt werden! Bisher bestand der Plan darin die Zinsen zu senken, damit Investitionen attraktiver werden. Doch die Zinsen sind so tief, dass es kaum noch Spielraum nach unten gibt. Eine Möglichkeit die Konjunktur anzukurbeln wären Strafzinsen. Man wird also für das Sparen bestraft. Somit sollen auch die Sparer dazu gebracht werden das Geld auszugeben.

Bargeld gegen Strafzins

Es gibt aber ein Schlupfloch, in das sich viele Sparer flüchten können: Bargeld! Hebt man das Geld vom Konto ab, muss diese Gebühr nicht mehr gezahlt werden und man kann weitersparen - nur eben in bar. Wenn man Investitionen trotzdem fördern will, könnte man also versuchen Bargeld abzuschaffen. Dann würden sich die Zinsen in jedem Fall auf das Vermögen niederschlagen.

Zwei Gelder, eine Währung

Eine weitere Möglichkeit wäre die „Besteuerung" von Bargeld, wodurch sich diese Strafzinsen auch auf das Bargeld auswirken würden. Das funktioniert so: Das Geld wird in Bargeld und e-Geld getrennt. Die beiden stehen in einem Kurs zueinander. Sinken nun die Zinsen beim e-Geld, sinkt auch der Wert beim Bargeld.

Der Negativzins entspräche dann dem Verlust des Bargeldwertes. Damit macht es keinen Unterschied mehr, ob das Geld nun abgehoben wird und an Wert verliert oder auf dem Konto bleibt und durch Zinsen verringert wird.

Der Wertverlust des Bargelds würde die Zahlungsmethode in Richtung e-Geld umlenken. Und weil e-Geld leichter zu verzinsen ist, ist die Grenze für Negativzinsen somit unendlich!

Beispielrechnung

Auf dem Konto befinden sich 100 e-Euro. Würde die Bank einen Zins von drei Prozent pro Jahr einführen, wären nach einem Jahr nur noch 97 e-Euro auf dem Konto. Hätte man die 100 e-Euro am Anfang des Jahres abgehoben, hätte man auch 100 Euro in bar bekommen.

Die 100 Bargeld-Euro wäre beim Einzahlen nach einem Jahr also nur noch 97 e-Euro wert, da die Leitzinsentwicklung des Jahres den Geldwert senkt. Das Bargeld abzuheben würde sich dadurch nicht mehr rentieren. Ob der IWF mit seinem Vorschlag durchkommt, kann man derzeit noch nicht absehen.

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