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Bayern: So hoch sollten eure Fixkosten pro Monat sein

Die Inflation macht vielen Menschen zu schaffen. Doch wie hoch sollten die Fixkosten im Monat eigentlich sein? Wir haben den Vergleich für euch gemacht.

Frau rechnet am Taschenrechner Geld & Recht Foto: mapo/Adobe Stock

In Bayern, wie auch in vielen anderen Regionen, ist es von entscheidender Bedeutung, die eigenen Finanzen sorgfältig zu planen und zu verwalten. Ein wichtiger Aspekt dabei sind die monatlichen Fixkosten. Diese Ausgaben bilden die Grundlage für ein gesundes finanzielles Gleichgewicht und ermöglichen es euch, eure Lebenshaltungskosten effektiv zu verwalten. Wie hoch sollten sie also sein?

Cost of Living Index

Der sogenannte "Cost of Living Index", auf Deutsch "Lebenshaltungskostenindex", ist ein theoretischer Preisindex, der dazu dient, die Preise für unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen in verschiedenen Ländern oder Städten miteinander zu vergleichen. Inzwischen gibt es zahlreiche Internetseiten, die einen solchen Preisvergleich ermöglichen. Dabei dient New York City als Referenzpunkt und hat einen Indexwert von 100, was sie zu einer der teuersten Städte weltweit macht.

Laut Numbeo betrug der Lebenshaltungskostenindex für München 76,4 im Vergleich zu New York City, das einen Wert von 100 hat. Dies platziert die bayerische Landeshauptstadt auf dem 71. Rang. Zum Vergleich: Nürnberg erreichte einen Indexwert von 63,6 und belegt damit den 183. Platz.

München teuerste Stadt Bayerns

München ist in Bezug auf die Lebenshaltungskosten hinter Darmstadt als die zweitteuerste Stadt in Deutschland angesehen. 

1. Miete

Die Mietpreise für einen Single-Haushalt, wie von Numbeo berichtet, sehen wie folgt aus: Für eine Wohnung im Stadtzentrum betragen die Kosten 1.339,83 Euro, während außerhalb des Zentrums 1.067,08 Euro fällig sind. Eine vierköpfige Familie müsste im Stadtzentrum 2.427,40 Euro und außerhalb des Zentrums 1.818,17 Euro für die Miete einplanen. Im Vergleich: Würdet ihr beispielsweise aus Würzburg nach München ziehen, wäre eure Miete im Durchschnitt um 61% teurer, so financescout24.de. Die Mietkostenberechnung erfolgt dabei anhand des folgenden Referenzobjekts: 30 Jahre alt, 80m, 3 Zimmer, mittlere Ausstattungsqualität, mittlerer Objektzustand, inkl. Keller, EBK, Balkon, Aufzug.

2. Lebensmittel

Für Lebensmittel müssen Bürger 2023 9 Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr. Die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben für Lebensmittel belaufen sich im Schnitt auf 402 € pro Haushalt, einschließlich Getränke und Tabakwaren so Destatis. Natürlich sind diese Kosten von verschiedenen Faktoren abhängig, wie beispielsweise davon, ob ihr in einem Discounter oder einem Bioladen einkauft, ob ihr regelmäßig Getränke nach Hause liefern lasst oder Raucher seid. 

3. Versicherungen

Die Kosten für Versicherungen variieren stark je nach Art und Deckungsumfang. Die Krankenversicherung ist obligatorisch und kann je nach Einkommen und Versicherungspaket zwischen 200 und 400 Euro im Monat liegen. Die Hausratversicherung zählt zwar offiziell nicht zu den Lebenshaltungskosten in Deutschland, kostet in der Regel etwa 10 bis 20 Euro im Monat, während die Kfz-Versicherung stark von Faktoren wie Fahrzeugtyp und Schadenshistorie abhängt und zwischen 30 und 100 Euro oder mehr pro Monat liegen kann.

4. Energiekosten

Die monatlichen Energiekosten für Strom, Wasser und Heizung können je nach Verbrauch und Wohnungsgröße stark variieren. Der Münchner Musterhaushalt (Verbrauch: 15.000 kWh/Jahr) zahlt ab Oktober 151,98 Euro, berichten die Stadtwerke München.

5. Mobilität

Die monatlichen Kosten für öffentliche Verkehrsmittel hängen von der Nutzung ab. Ein Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr in München kostet in der Regel zwischen 60 und 240 Euro. Mit dem Deutschlandticket für 49 Euro kommt man billiger davon. Wenn ihr ein Auto besitzt, solltet ihr die monatlichen Kosten für Benzin, Versicherung, Wartung und Parken berücksichtigen. Für eine Kfz-Versicherung liegen die Kosten pro Jahr bei etwa 250 Euro, berichtet Destatis. Manchmal muss euer Auto zur Reparatur, wobei die Kosten im Schnitt bei 55 Euro pro Monat liegen. Außerdem gibt ein Haushalt zwischen 72 Euro bis 106 Euro pro Monat für Kraftstoff aus.

6. Kommunikation

Die Gebühren für den Kabelanschluss sind häufig in den Nebenkosten einer Wohnung enthalten und belaufen sich im Durchschnitt auf etwa 10 bis 15 Euro pro Monat. Für Streaming fallen je nach Anbieter durchschnittlich 7 bis 16 Euro pro Monat an. Im Bereich Telefon und Internet betragen die monatlichen Kosten durchschnittlich 45 Euro, so die Technische Universität München. Die Preise variieren je nach Anbieter, verfügbarem Datenvolumen und Internetgeschwindigkeit. 

Wie viel Geld braucht man nun in München?

Gemäß den Daten von Numbeo belaufen sich die Lebenshaltungskosten in München für eine Familie mit vier Personen auf 3.477,62 Euro pro Monat (ohne Miete) und auf 5.905,02 Euro pro Monat (einschließlich Miete im Stadtzentrum) bzw. 5.295,78 Euro außerhalb des Zentrums. Für eine Einzelperson ergeben sich die folgenden Werte: 1.017,66 Euro pro Monat (ohne Miete) und 2.371,92 Euro pro Monat (einschließlich Miete im Stadtzentrum) bzw. 2.084,74 Euro außerhalb des Zentrums. Diese Berechnung umfasst sämtliche Lebenshaltungskosten, darunter Miete, Nebenkosten, Restaurantbesuche, Kleidung, Lebensmittel, Autokosten, Reisen, Sparbeträge und weitere Aufwendungen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Durchschnittswerte je nach individuellem Konsumverhalten und Lebensumständen variieren können. Um die genauen Lebenshaltungskosten in München oder anderen Städten zu ermitteln, bietet die Plattform einen eigenen Rechner an, der es ermöglicht, die Kosten basierend auf Ihren persönlichen Gegebenheiten zu kalkulieren.

Clevere Regel für eure Finanzen

Die 50-30-20 Regel ist eine Budgetierungsstrategie, bei der euer monatliches Nettoeinkommen in drei Hauptkategorien aufgeteilt wird, empfiehlt die Sparkasse.

  1. 50% für Grundbedürfnisse (Bedarf): Die erste Kategorie umfasst Ausgaben, die als notwendig für euren Lebensunterhalt angesehen werden. Dazu gehören Miete oder Hypothekenzahlungen, Lebensmittel, Strom, Wasser, Transportkosten und grundlegende Versicherungen. Diese Kategorie bildet das Fundament Ihres Budgets und sollte etwa 50% eures Einkommens ausmachen.
  2. 30% für persönliche Wünsche (Freizeit): Die zweite Kategorie umfasst Ausgaben für Dinge, die ihr gerne tut oder besitzen möchtet, aber die nicht unbedingt notwendig sind. Hierzu gehören Unterhaltung, Restaurants, Reisen, Hobbys und andere Annehmlichkeiten. Diese Kategorie erlaubt es euch, euer Leben zu genießen und sollte etwa 30% des Einkommens ausmachen.
  3. 20% für finanzielle Ziele (Sparen und Schuldenabbau): Die dritte Kategorie konzentriert sich auf eure finanzielle Zukunft. Hierzu gehören Ersparnisse, Investitionen und die Tilgung von Schulden. Diese 20% dienen dazu, ein finanzielles Polster aufzubauen, für den Ruhestand vorzusorgen, Schulden abzubezahlen oder andere langfristige finanzielle Ziele zu verfolgen.

Warum ist die 50-30-20 Regel sinnvoll?

Die Regel ist einfach zu verstehen und anzuwenden, was sie für viele Menschen zugänglich macht. Außerdem gibt sie euch eine klare Struktur für die Budgetierung, sodass ihr eure Finanzen besser verwalten könnt. Ihr könnt dabei eure Prioritäten anpassen, solange ihr die grundlegenden Prinzipien befolgt.

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