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Das ANTENNE BAYERN Service-Spezial zum Coronavirus

Ein Virus, unzählige Fragen. Corona ist das bestimmende Gesprächsthema in Bayern und der Welt. Wir behalten für euch den Überblick. Täglich neu: das ANTENNE BAYERN Service-Spezial. Ihr fragt, Experten antworten. Mit allen Hintergründen, Einschätzungen und Neuigkeiten zum Coronavirus.

Corona-Spezial-Visual Ratgeber Foto: Hans Punz/APA/dpa

Das ANTENNE BAYERN Service-Spezial zum Coronavirus

Der Tropenmediziner, Professor Dr. August Stich, vom Klinikum Würzburg Mitte beantwortet die wichtigsten Fragen der ANTENNE BAYERN-Hörer.

Eine oft gestellte Frage ist zum Beispiel:

Ist das nicht nur alles Panikmache?

Wie hoch ist die Gefahr einer weiteren Ausbreitung in Deutschland?

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) müsse mit einem weiteren Import von Fällen nach Deutschland gerechnet werden. Auch weitere Übertragungen von Sars-CoV-2, Infektionsketten und Ausbrüche im Land seien möglich. Lokale Infektionen könnten dabei zunächst unerkannt bleiben, sagte der Vizepräsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lars Schaade, am Mittwoch (26.02.). Es sei „durchaus möglich, dass wir nicht alle diese Ausbrüche sofort erkennen“. Man müsse damit rechnen, dass es dadurch zu einer weiteren Ausbreitung komme. Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland schätzen die Experten aktuell als gering bis mäßig ein.

Was würde ein größerer Ausbruch für unser Gesundheitssystem bedeuten?

Eine Infektionswelle hierzulande könnte unter anderem volle Wartebereiche und Arztpraxen, belegte Intensivbetten und vollkommen überlastete Gesundheitsämter bedeuten, hatte der Berliner Virologe Christian Drosten kürzlich erklärt. Als problematisch sehen Experten, dass derzeit auch die jährliche Grippewelle durch Deutschland rollt - und das Gesundheitssystem bereits stark beansprucht. 

Aus diesem Grund sei es das Ziel, die Ausbreitung des Coronavirus möglichst hinauszuzögern, wie das Robert Koch-Institut (RKI) kürzlich erklärte. „Wir müssen mit angemessenem Aufwand versuchen, die Ausbreitung zu verlangsamen, um einen intensiven Belastungspuls auf das Gesundheitssystem abzumildern“, sagte Drosten. „Die Zahl der Infektionen sollte über eine möglichst lange Zeit ausgedehnt werden.“

Symptome: Wie äußert sich eine Corona-Infektion?

Wie unterscheiden sich Corona und Grippe?

Die Symptome von Corona und Grippe sind ähnlich:  Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen. Und genau diese unspezifischen Symptome sind das Tückische. Ob es sich um das Corona-Virus oder eine klassische Grippe handelt, ist nicht einfach zu unterscheiden. Wichtig ist deshalb, dass Betroffene und Verdachtsfälle prüfen, zu welchen Personen sie Kontakt hatten und ob diese zum Beispiel in einer Region waren, wo sich das Corona-Virus schon stark verbreitet hat.

Wie verläuft eine Erkrankungen durch das Corona-Virus?

Viele Menschen, die sich mit Sars-CoV-2 angesteckt haben, haben nur leichte Erkältungssymptome wie Frösteln und Halsschmerzen - oder gar keine. Hinzukommen können Fieber, Husten und Atemprobleme, wie sie auch bei einer Grippe auftreten. Auch Kopfschmerzen oder Durchfall sind möglich. Die Inkubationszeit - der Zeitraum zwischen Infektion und Beginn von Symptomen - beträgt nach derzeitigem Stand meist 2 bis 14 Tage.

Wann führt das Virus zu Komplikationen?

Wenn die Infektion tief in die Atemwege eindringt, können Patienten eine Lungenentzündung bekommen. Das ist prinzipiell zwar auch bei Grippe-Patienten möglich. Doch wenn Betroffene Kontakt zu Menschen aus Corona-Risikogebieten hatten, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um eine Corona-Infektion handelt.

Was sollte ich tun, wenn ich Symptome zeige?

Um eine Ausbreitung des Coronavirus von Italien nach Bayern möglichst gering zu halten, will die Staatsregierung vor allem Reisende so gut wie möglich aufklären. Wer grippeähnliche Symptome und beispielsweise Atemnot habe, solle zunächst seinen Hausarzt anrufen und abklären, ob es sich um eine Infektion mit der neuartigen Lungenkrankheit handeln könne, rät Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU).

Darüber hinaus wurde für besorgte Bürger vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eine Coronavirus-Hotline eingerichtet.

09131 6808-5101

Risikogruppen: Für wen ist das Corona-Virus gefährlich?

Für wen ist das Corona-Virus am gefährlichsten?

Vor allem bei älteren Menschen mit Vorerkrankungen verläuft die Erkrankung mit dem Coronavirus schwerer. Das bedeutet auch, dass Patienten heftigere Symptome zeigen. Problem ist, dass sich das Virus schnell vermehrt. Für Menschen mit chronischen Vorerkrankungen und ältere Menschen ist bedenklicher als für gesunde und junge Menschen.

Wie gefährlich ist das Corona-Virus für Kinder?

Das Thema Corona-Virus beschäftigt auch viele Eltern. Für sie stellt sich die Frage, wie gefährdet ihre Kinder durch das Virus sind. Dazu sagt der Tropenmediziner, Professor Dr. August Stich, vom Klinikum Würzburg Mitte...

Schutz vor dem Corona-Virus

Wie lässt sich die neue Lungenkrankheit behandeln?

Eine spezielle Therapie für die Erkrankung Covid-19 gibt es nicht. Schwer erkrankte Patienten werden symptomatisch behandelt: mit fiebersenkenden Mitteln, der Therapie etwaiger bakterieller Zusatzinfektionen und mitunter mechanischer Beatmung. In Einzelfällen werden auch antivirale Medikamente getestet.

Wie kann ich mich sonst vor einer Ansteckung schützen?

Zum Schutz vor diesem wie auch anderen Viren empfehlen Experten gewöhnliche Hygienemaßnahmen: regelmäßiges Händewaschen, Desinfektionsmittel und Abstand zu Erkrankten. Den Nutzen von normalen Atemmasken - wie derzeit in China und anderen Ländern überall auf den Straßen zu sehen - schätzen Experten als eher gering ein. Helfen kann es, Umarmungen und Händeschütteln einzuschränken und von vielen Menschen berührte Oberflächen wie Türklinken, Haltegriffe und Aufzugknöpfe nicht anzufassen.

Gibt es eine schützende Impfung?

Nein. Etliche Labors weltweit forschen derzeit an Impfstoffen wie es sie auch für die Grippe gibt. Die Entwicklung einer Schutzimpfung nimmt aber viel Zeit in Anspruch. WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan glaubt, dass erste Impfstoff-Tests an Menschen in drei bis vier Monaten beginnen könnten. Ein zertifizierter Impfstoff für weitreichenden Einsatz stehe aber wohl erst in 18 Monaten zur Verfügung.

Das US-Biotechunternehmen Moderna hatte am Montag berichtet, einen Impfstoff-Kandidaten entwickelt und an das US-National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) geliefert zu haben. Dessen Direktor Anthony Fauci kündigte laut CNN erste klinische Studien für Ende April an. Auch er rechnete demnach damit, dass es ein bis anderthalb Jahre dauere, bevor ein Impfstoff verfügbar ist.

Sollten wir Menschenansammlungen wie Konzerte, Busse usw. meiden?

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