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Neue Studie zu Nahtoderfahrungen: Was Menschen beim Sterben erleben

Eine neue Studie wirft ein faszinierendes Licht auf das, was im Moment des Todes im menschlichen Gehirn geschieht. Wir haben für euch die wichtigsten Ergebnisse.

Mann in Licht Gesundheit Foto: Günter Reuter/Adobe Stock

Nahtoderfahrungen haben die Menschheit seit jeher fasziniert und verwundert. Menschen, die dem Tod nahe waren und zurückkehrten, berichteten von intensiven und oft mystischen Erlebnissen. Eine neue Studie wirft nun ein neues Licht auf dieses faszinierende Phänomen und bietet überraschende Einblicke in das menschliche Bewusstsein.

Das kam bei der Studie heraus

Die faszinierende Entdeckung der Studie war, dass einige dieser Patienten, die dem Tod nahe waren, von plötzlicher Klarheit und einem Zustand des umfassenden Wissens berichteten. Sie beschrieben, dass sie während der Wiederbelebung Momente des vollen Verstehens und der Erinnerung hatten. Dies wirft die Frage auf, ob das Gehirn in den Augenblicken vor dem klinischen Tod in der Lage sein könnte, erstaunliche Informationen zu verarbeiten.

Die Studie ergab, dass bei nahezu 40 Prozent dieser Patienten die Hirnaktivität während der Wiederbelebung zu einem Zeitpunkt wieder normal oder fast normal war, der bis zu einer Stunde nach Beginn der Herz-Lungen-Reanimation lag. Diese Hirnaktivität wurde durch Elektroenzephalogramme (EEG), ein Verfahren zur Aufzeichnung der Gehirnaktivität, erfasst. Die Patienten zeigten erhöhte Aktivität in verschiedenen Gehirnwellen.

Bewusstsein während des Sterbens

Die Überlebenden berichteten von erstaunlicher Wachsamkeit und intensiven, klaren Erfahrungen während ihres vermeintlichen Todes. Diese Erfahrungen umfassten das Gefühl der Trennung vom eigenen Körper, die Beobachtung von Ereignissen ohne Schmerz oder Leid und die Bedeutung von Handlungen und Beziehungen. Die Forscher stellten fest, dass diese Erfahrungen von Tod sich von Halluzinationen, Täuschungen, Illusionen, Träumen oder bewusstseinserweiternden Effekten der Reanimation unterschieden.

Die Forscher vermuten, dass das sterbende Gehirn die natürlichen hemmenden Prozesse aufheben könnte. Dieser Prozess, der als Enthemmung bekannt ist, könnte den Zugang zu "neuen Dimensionen der Realität" eröffnen, einschließlich der bewussten Erinnerung an gespeicherte Erinnerungen von der frühen Kindheit bis zum Tod, betrachtet aus moralischer Perspektive.

So lief die Studie ab

Eine kürzlich durchgeführte Studie, die von Forschern der NYU Grossman School of Medicine in Zusammenarbeit mit 25 vorwiegend US-amerikanischen und britischen Krankenhäusern geleitet wurde, wirft ein neues Licht auf Nahtoderfahrungen. Die Studie untersuchte 567 Patienten, die aufgrund eines Herzstillstands im Krankenhaus reanimiert wurden. Interessanterweise berichtete weniger als 10 Prozent der Patienten, die eine Herz-Lungen-Reanimation im Krankenhaus erhielten, von ausreichender Genesung, um das Krankenhaus zu verlassen. Dennoch erinnerten sich 4 von 10 Überlebenden an gewisse Bewusstseinszustände während der Reanimation, die durch herkömmliche Messmethoden nicht erfasst wurden.

Ein Fenster zum Verständnis des Todes

Die Erkenntnisse dieser Studie bieten einen bemerkenswerten Einblick in eine bisher wenig verstandene Dimension des menschlichen Bewusstseins, die sich im Moment des Todes zeigt. Diese Forschung könnte unser Verständnis von Nahtoderfahrungen grundlegend verändern und die Möglichkeit eröffnen, die Mysterien des menschlichen Bewusstseins und der Natur von Leben und Tod weiter zu erforschen. Die Tatsache, dass Patienten während der Wiederbelebung in der Lage sein könnten, auf diese Weise Informationen zu verarbeiten, wirft viele Fragen auf.

Obwohl Ärzte lange Zeit davon ausgingen, dass das Gehirn etwa 10 Minuten, nachdem das Herz aufgehört hat, es mit Sauerstoff zu versorgen, bleibende Schäden davonträgt, haben wir in unserer Arbeit festgestellt, dass das Gehirn noch lange nach der Wiederbelebung Anzeichen einer elektrischen Erholung zeigen kann.

Hauptautor der Studie, Sam Parnia

Dies ist die erste große Studie, die darauf hinweist, dass diese Erinnerungen und Veränderungen der Gehirnaktivität Anzeichen für universelle, gemeinsame Elemente von sogenannten Nahtoderfahrungen sein könnten. Die Erkenntnisse könnten nicht nur dazu beitragen, das Rätsel der Nahtoderfahrungen zu lösen, sondern auch Wege zur Wiederbelebung des Gehirns oder zur Verhinderung von Hirnverletzungen eröffnen.

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