Zum Hauptinhalt springen

Teilen:

Studie warnt: Putzen kann das Sterberisiko von Männern erhöhen

Als hätte man(n)s gewusst! Putzmuffel haben es nun schwarz auf weiß: Regelmäßiges Putzen schadet der Gesundheit und erhöht vor allem bei Männern das Sterberisiko, so eine belgische Studie. Aber woran liegt das?

Mann putzt Spiegel Gesundheit Foto: Karolina Grabowska/Pexels

Es klingt wie ein Spaß, entspricht aber dem Ergeb­nis einer Studie aus Belgien: Putzen erhöht bei Männern das Ster­be­ri­siko – viel mehr als bei Frauen. Was ist an der Studie dran?

Im Verlauf von 10 Jahren erfasste die Brüs­se­ler Wissen­schaft­le­rin Laura van den Boore das Ster­be­ri­siko von weib­li­chen und männ­li­chen Reini­gungs­kräf­ten. Mit Haus­putz hat das nicht viel zu tun, denn im Gegen­satz zum durch­schnitt­li­chen Putz­muf­fel im heimi­schen Wohn­zim­mer sind profes­si­o­nelle Reini­gungs­kräfte täglich mit Staub, Schim­mel und Feuch­tig­keit konfron­tiert. Und mit chemi­schen Reini­gungs­mit­teln, die fast über­all verwen­det werden. Genau dieser Mix ist irgend­wie tödlich – wie genau, ist aller­dings unklar.

Aufbau und Ergebnis der Studie

Für ihre Studie schau­ten sich die Forscher die Ster­be­da­ten von rund 200.000 Männern und etwa 60.000 Frauen aus unter­schied­li­chen Beru­fen an. Das Ergeb­nis ist erschre­ckend: Putzende Männer haben gegen­über risi­ko­ar­men Berufs­grup­pen wie Büro­an­ge­stell­ten ein um 45 Prozent erhöh­tes Risiko an den Folgen ihrer Arbeit zu ster­ben. Ihre weib­li­chen Kolle­gin­nen hinge­gen haben immer­hin noch ein um 16 Prozent erhöh­tes Ster­be­ri­siko gegen­über Büro­le­u­ten und Co.

Neben der höhe­ren Gesamts­terb­lich­keit zeigte die Unter­su­chung auch, dass vor allem eine erhöhte Sterb­lich­keit aufgrund von Atem­wegs­er­kran­kun­gen zu verzeich­nen war.

Gründe noch unklar

Ob ledig­lich der Umgang mit Chemi­ka­lien daran Schuld ist, ist noch nicht bewie­sen. Dazu fehl­ten noch Studien, wie Van Den Borre dem Belgi­schen Rund­funk sagte:

Es kann gut sein, dass die Substanz der Putzmittel selbst gar kein Risiko darstellt, aber dass die Art und Weise, wie sie benutzt oder mit anderen Mitteln kombiniert werden, sie also falsch eingesetzt werden, eine Erklärung für das höhere Sterberisiko sein kann.,

Van Den Borre

Risiken sind klar

Beson­ders anfäl­lig sind Reini­gungs­kräfte der Studie zufolge für Lungen­em­bo­lien und Lungen­krebs, Herz- sowie Gefä­ß­krank­hei­ten. Para­do­xer­weise sind Reini­gungs­kräfte in Privat­haus­hal­ten stär­ker gefähr­det als Männer und Frauen, die im indus­tri­el­len Sektor sauber machen. Laura Van Den Borre kann das erklä­ren:

Ihrer Theo­rie nach seien sich Reini­gungs­kräfte im indus­tri­el­len Sektor stär­ker bewusst über die Gefah­ren der Produkte, wohin­ge­gen eine Reini­gungs­kraft die Privat­woh­nun­gen putzt oder auch die normale Haus­frau sich nicht so sehr über diese Gefah­ren im Klaren seien.

Informieren ist wichtig

Die Brüs­se­ler Forscher raten deshalb, auch zu Hause beim Putzen mit Reini­gungs­mit­teln Hand­schuhe, eine Schutz­brille und eine Maske zu tragen. Zudem sollte man auf die Gefahr­stoff-Symbole auf Reini­gungs­mit­teln achten und sie nicht wahl­los mitein­an­der kombi­nie­ren.

Ein Beispiel, was bei so einem Mix passie­ren kann: Wenn sich Chlor­rei­ni­ger mit Essig vermischt, kann Chlor­gas entste­hen. Das kann in höhe­ren Konzen­tra­ti­o­nen zu Atem­be­schwer­den und Lungen­schä­di­gun­gen führen.

Fazit
: Putzen stei­gert das Ster­be­ri­siko. Der Grund dafür ist unklar. Schutz ist wich­tig, aber nun als Vorsichts­maß­nahme, lieber ganz aufs Putzen zu verzich­ten, dazu raten Exper­ten natür­lich nicht.

Das könnte dich auch interessieren