Achtung giftig: So unterscheidet ihr Holunder vom gefährlichen Attich
Mit Holunder macht man eigentlich nichts verkehrt, oder? Er hat viele Vitamine und Mineralstoffe und ist damit rundum gesund. Jetzt im Frühsommer sind besonders seine Blüten eine kleine Delikatesse - ob als Sirup, im Getränk oder als Hollerkiachl. Aber Vorsicht: Es gibt eine hochgiftige Pflanze, die Holunder zum Verwechseln ähnlich sieht.
Seid ihr heuer auch schon an duftenden Holunderbüschen vorbeigekommen und habt euch auf den ersten Holundersirup und ein süßes Hollerkiachl gefreut? Uns geht's genauso! Wer selbst zum Holunder greifen möchte, sollte aber vorsichtig sein. Denn allzu leicht besteht Verwechslungsgefahr - und zwar mit dem giftigen Attich (auch Zwergholunder genannt).
Wie erkenn' ich den Unterschied?
Es gibt ein paar Tipps & Tricks, die beachten solltet, wenn ihr Holunder selber pflückt. Orientiert euch dabei am besten an vier Dingen: An der Größe, an den Eigenheiten der Blüten (bzw. im Spätsommer sind's die Beeren), an der Form der Blätter und - ganz wichtig (!) - am Geruch! Er ist das wichtigste Indiz. Während der essbare "Schwarze Holunder" sowohl in Blüten- als auch Beeren-Form wunderbar süßlich riecht, sondern Blüten und Beeren des "Zwerg-Holunders" bzw "Attichs" einen deutlich unangenehmen Geruch ab.
Alle Merkmale, wie ihr Holunder und Attich auseinander halten könnt,
lest ihr hier!
Schwarzen Holunder und Zwergholunder unterscheiden: So geht's
Blüten & Beeren des "Schwarzen Holunders" sind lecker und sehr gesund. Aber: Sie sind auch leicht zu verwechseln mit seinem hochgiftigen Artgenossen: Dem "Zwergholunder". Wir erklären, wie ihr beide unterscheiden könnt!
Die Größe
Zum einen kann man die beiden anhand der Größe unterscheiden. Der genießbare "Schwarze Holunder" ist ein großer Strauch. Er wird zwischen 3 und 5 Meter groß!
Der Strauch des Zwerg-Holunders ist viel kleiner: Der Busch wird nur zwischen 60 und 150 Zentimeter groß.
Die Blüten
Jetzt im Frühjahr blüht Holunder in seiner vollen Pracht. Wichtig für euch: Sind die Blüten inkl. der Staubblätter weiß? Dann handelt es sich vermutlich um Holunder.
Ein Merkmal des Attichs ist oft, dass er rötliche Staubblätter hat. Aber Vorsicht: Das trifft nicht immer zu! Manchmal hat auch der Zwerg-Holunder rein weiße Blüten.
Beeren
Ein weiteres wichtiges Merkmal sind die Beeren: Die Früchte des essbaren Holunders hängen herunter und riechen auch angenehm...
...aufgepasst: Die Beeren des Zwergholunders bzw. Attichs stehen nach oben! Außerdem kann man an diesen giftigen Beeren leichte Dellen in der Frucht erkennen.
Blätter
Außerdem könnt ihr euch auch an den Blättern orientieren: Die Blätter des gesunden Holunders sind elliptisch und haben einen gesägten Rand. Sie sind leicht gefiedert und je zwei Paar Blätter liegen einander gegenüber und eins ist an der Spitze.
Obacht: Beim Zwerg-Holunder ist das etwas anders. Seine Blätter sind zwar auch gefiedert, aber sie haben sieben bis neun Blättchen, die viel länger sind. Man nennt dies auch "lanzettliche" Blätter.
Geruch
Aber das allerwichtigste Indiz ist der Geruch! Wenn ihr an einem Holunderbusch riecht und er duftet angenehm, lecker & fruchtig-süß, könnt ihr davon ausgehen, dass es der essbare Schwarze Holunder ist.
...ganz im Gegensatz zum Attich oder Zwerg-Holunder - sowohl Blätter als auch Blüten oder Beeren verströmen ganz eindeutig einen unangenehmen Geruch.
Warum ist Attich so gefährlich?
Zwerg-Holunder sollte man nicht unterschätzen, denn alle seine Pflanzenteile sind giftig - speziell aber die Samenkerne. Bei Verzehr der Beeren kam es bereits zu Durchfall und starker Übelkeit. Leider sind auch tödliche Vergiftungen bekannt.
Aber Vorsicht - auch die Beeren des Schwarzen Holunders dürfen nicht einfach roh verzehrt werden. Nur gekocht sind sie ungefährlich!
Mit diesen Tipps könnt ihr nun also guten Gewissens selber Holunder pflücken gehen - für den nächsten Sirup, für einen Cocktail oder natürlich auch für die heißgeliebten Hollerkiachl ;)
Rezept für Holunderblüten-Sirup:
Kinderleicht:
1 Zitrone
1 Limette
1 kg Zucker
25 St. Holunderblüten
1 Liter Wasser
Zitrone, Limette und Blüten in ein Gefäß geben, Wasser und Zucker aufkochen und daraufgeben. 3 Tage ziehen lassen, durch ein Sieb geben.
Fertig!