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Ammen-Dornfinger Giftspinne in Deutschland: So gefährlich ist sie

"Vorsicht vor der Giftspinne" oder "Gefährliche Giftspinne in Deutschland" – so lauten die aktuellen Schlagzeilen über den Ammen-Dornfinger. Doch was ist wirklich dran an der Giftspinne? Hier lest ihr alles Wichtige.

Nahaufnahme einer Spinne Haus & Garten Foto: guesi/Adobe Stock

Zugegeben, die Spinnen sehen nicht gerade freundlich aus. Ammen-Dornfinger-Spinnen haben im Vergleich zu vielen anderen Spinnen hierzulande gut sichtbare Kieferklauen und ein Teil ihres Körpers leuchtet in Rot und Orange. Berichten nach kommt es zu einer zunehmenden Verbreitung dieser Spinnen in unserer Region durch den Klimawandel, denn eigentlich kommen sie aus dem Mittelmeerraum. 

Ist die Giftspinne gefährlich?

"Die Angst ist irreal", sagt Spinnenforscher Peter Jäger. Der Biologe vom Senckenberg-Forschungsinstitut hat sich sogar freiwillig von einem Ammen-Dornfinger beißen lassen – um zu zeigen, dass man danach keineswegs tot umfällt. Damit gehört er zu den wenigen Menschen, die wirklich einmal von der Spinne gebissen wurden. Denn auch wenn die Angst groß ist vor dem kleinen Tier: Gesehen haben es in Deutschland bislang nur wenige Menschen und noch weniger haben tatsächlich ihr Gift zu spüren bekommen.

Wo kommt der Ammen-Dornfinger vor?

Mittlerweile ist der Ammen-Dornfinger im Südwesten Deutschlands ebenso vorhanden wie in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Auch in anderen Gebieten kann die Spinne vereinzelt vorkommen. In Häusern lässt sich das scheue Tier jedoch kaum blicken. Als Lebensraum bevorzugt es eher Wiesen.

Wann beißt die Spinne?

Beinahe alle Spinnen haben Kieferklauen, mit denen sie beißen können. Auch ein Gift, mit dem sie ihre Beute betäuben oder töten können, besitzt fast jede Spinne. Doch nur die wenigsten in Deutschland sind in der Lage, mit ihren Kieferklauen die menschliche Haut zu durchdringen. Dazu gehören neben dem Ammen-Dornfinger zum Beispiel die Gartenkreuzspinne. Bevor eine Spinne jedoch zubeißt, wird sie versuchen, zu entkommen. Nur wenn sie sich bedroht fühlt und keine andere Möglichkeit hat, muss sie sich wehren. 

"Die meisten Meldungen von Bissunfällen in Deutschland beruhen mit großer Wahrscheinlichkeit auf Verwechselungen", 

sagt Spinnenexperte Peter Jäger. Der Ammen-Dornfinger hat zwar ein stärkeres Gift als die anderen in Deutschland vorkommenden Spinnenarten. 

"Ich sehe wenig Chancen, dass in Deutschland jemand von einem Ammen-Dornfinger gebissen wird", 

so Jäger. Dafür müsse man sich nämlich erst einmal in den Lebensraum des Tieres begeben und zum Beispiel in Nest eines Weibchen zerstören, das dort gerade seine Eier bewacht. Dort sitzt dann eine Spinne mit gespreizten Fangzähnen. "Wenn man dann den Finger hinhält und gebissen wird, dann ist man selber Schuld", sagt Jäger. Ein Risiko besteht also nur, wenn man im Sommer im Freien unterwegs und einem Kokon zu nahe kommt. 

Was macht man bei einem Biss?

Sollte es dennoch zu einem Biss kommen, sollte man nicht in Panik geraten. Sehr unangenehm ist der Biss schon, doch nicht weiter gefährlich. Der Schmerz ist vergleichbar mit einem Wespenstich, hält allerdings länger an.

"Die Anfangsintensität des Schmerzes blieb mindestens eine Stunde bestehen. Anschließend hat sich die Stelle gerötet und ist warm geworden. Nach einer weiteren Stunde zuckten die Muskeln an der Stelle unkontrolliert. Mir wurde schlecht und ich musste mich immer wieder kurz hinlegen", 

erinnert sich der Spinnenforscher. Nach zwei bis drei Tagen waren jedoch alle Symptome abgeklungen. Wer unsicher ist und sich nicht gut fühlt, sollte immer einen Arzt aufsuchen. 

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