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Sex-Pause: Das passiert in eurem Körper, wenn ihr einen Monat keinen Sex habt

Die Bayern finden ihren Sex besser als Menschen in vielen anderen Bundesländern. Im Schnitt geben sie ihrem Sexleben die Schulnote 2,8. Doch Sex macht nicht nur Spaß, sondern ist auch wichtig für die Gesundheit. Die Auswirkungen auf Körper und Psyche, wenn ihr darauf verzichtet, haben wir für euch zusammengefasst.

Männer und Frauenfüße schauen unter der Bettdecke vor Lifestyle Foto: Womanizer Toys/unsplash

Die Bayern haben im Durch­schnitt 2 Mal pro Woche Sex. Bei jedem Paar gibt es Zeiten, wo der Akt ausbleibt. Doch diese über­ra­schen­den Neben­ef­fekte hat eine zeit­wei­lige Sex-Absti­nenz auf euren Körper und eure Gesund­heit:

Blutdruck steigt

Wenn ihr über eine längere Zeit­raum keinen Geschlechts­ver­kehr habt, werdet ihr bemer­ken, dass euer Blut­druck ansteigt. In einer Studie, die im Medi­cal Jour­nal of Bioloi­cal Psycho­logy veröf­fent­licht wurde, wiesen Wissen­schaft­ler nach, dass sowohl die weib­li­chen als auch die männ­li­chen Proban­den schon nach 14-tägi­ger Absti­nenz einen höhe­ren Blut­druck entwi­ckel­ten als dieje­ni­gen, die inner­halb der 2 Wochen regel­mä­ßig Sex hatten. Die Wissen­schaft­ler teste­ten zahl­rei­che weitere Vari­a­blen aus und fanden heraus, dass auch der Stress­le­vel während absti­nen­ter Phasen erkenn­bar anstieg. Ihre Schluss­fol­ge­rung:

Häufi­ger Sex senkt die Stres­s­an­fäl­lig­keit des Körpers – und hält in der Folge den Blut­druck auf einem nied­ri­gen Niveau.

Schwächeres Immunsystem

Sex stärkt euer Immun­sys­tem, denn gerade beim inten­si­ven Küssen wird dafür gesorgt, dass Erkäl­tungs­vi­ren und -bakte­rien keine Chance haben. Eine Studie zeigt, dass Menschen mit mehr Sex deut­lich mehr Anti­kör­per haben als die Vergleichs­gruppe ohne. Das fanden Wissen­schaft­ler der Wilkes-Barre-Univer­si­tät in Penn­syl­va­nia heraus.

Die Wissen­schaft­ler gehen davon aus, dass nicht der Geschlechts­ver­kehr an sich das Immun­sys­tem stärkt, sondern die dabei einher­ge­hende Entspan­nung und der sozi­ale Rück­halt zwischen den Part­nern.

Stresslevel steigt

Während eines Orgas­mus‘ werden Endor­phine frei­ge­setzt. Das sind Boten­stoffe, die umgangs­sprach­lich auch Glücks­hor­mone genannt werden. Die helfen gegen Stress und innere Unruhe. Außer­dem bewirkt die Nähe zum Part­ner die Ausschüt­tung des „Kuschel­hor­mons“ Oxyto­cin, das Stress redu­ziert und Ängste löst.

Der Ärzte­blog WebMD beschreibt, dass euer Stress­le­vel steigt, wenn ihr auf Sex verzich­tet.

Mehr Schmerzen

Tatsäch­lich hilft Sex auch dabei, verkrampfte Muskeln zu lockern. Denn neben Oxyto­xin und Dopa­min werden auch Prolak­tin, Sero­to­nin, Adre­na­lin und opium­ähn­li­che Substan­zen frei­ge­setzt. Diese können vor allem Gelenk-, Mens­trua­ti­ons- und Kopf­schmer­zen deut­lich lindern.

Abnahme der Sex-Lust

Während des Geschlechts­ver­kehrs wird der Körper mit Endor­phi­nen – körper­ei­ge­nen Opioiden – über­schwemmt. Auf diese Weise wird der Geschlechts­ver­kehr im Gehirn mit einem posi­ti­ven Gefühl verknüpft. Bleibt nach länge­rer Enthalt­sam­keit die Endor­phin-Ausschüt­tung durch Sex aus, wird auch die Verknüp­fung im Gehirn schwä­cher. Ihr habt dann nach und nach weni­ger Verlan­gen nach Sex und konzen­triert euch auf andere Dinge.

Was dage­gen hilft? "Sex“, erklärt Sexthe­ra­peu­tin Dr. Tammy Nelson im Medi­cal Daily.

Auswirkungen auf das Gehirn

Eine 2003 erschie­nene Studie hat erge­ben, dass Sex den Prozess der Neuro­ge­nese im Gehirn anregt. Neuro­ge­nese ist die Bildung von Nerven­zel­len im Gehirn und ist unmit­tel­bar mit unse­ren kogni­ti­ven Fähig­kei­ten verknüpft. Laut der Studie führt Sex dabei vor allem zum Zell­wachs­tum in der Region des Hippo­cam­pus. Dieser Bereich im Gehirn ist mit dem Kurz- und Lang­zeit-Gedächt­nis verbun­den. Die Wissen­schaft­ler gehen sogar davon aus, dass häufi­ger Sex lang­fris­tig vor Erkran­kun­gen wie Demenz schüt­zen kann.

Schlechtere Laune

Wenn die sexu­elle Flaute unfrei­wil­lig ist, kann das schon mal am Selbst­be­wusst­sein nagen. Beson­ders Frauen haben damit mehr Probleme. Eine Studie von Psycho­lo­gen aus den USA hat aber noch eine weitere verblüf­fende Tatsa­che nach­ge­wie­sen: Denn anschei­nend ist es das männ­li­che Sperma, das Frauen gute Laune macht. Die Forschen­den fanden heraus, dass Sperma ähnlich wie ein Anti­de­pres­si­vum wirken kann und sogar die Symptome einer Depres­sion lindern kann.

Was spricht für die Enthaltsamkeit?

Es gibt aber auch Vorteile einer absicht­li­chen Absti­nenz. Laut US-Forschern verrin­gert sich das Risiko einer Harn­wegs­in­fek­tion oder einer sexu­ell über­trag­ba­ren Krank­heit, wenn man keinen Geschlechts­ver­kehr hat. Aller­dings könnt ihr diese Erkran­kun­gen auch auf andere Weise erhal­ten. Kein Sex ist somit auch keine Lösung.

Hier könnt ihr die Studien nach­le­sen.

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