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Studie: Fehler machen uns Bayer attraktiv

Jeder mag diese Menschen, denen alles im Leben tadellos gelingt, oder? Was uns wirklich für andere interessant macht, sind unsere Ecken und Kanten, wie eine Studie zeigt. Wir haben das Wichtigste für euch zusammengefasst.

Mann in Lederhose und mit Hut Lifestyle LifestyleFoto: mahony /Adobe Stock

Wir kennen wohl alle solche Menschen, die in allem perfekt zu sein schei­nen. Genau diese Menschen mag doch jeder oder? Tatsäch­lich hat sich die Forschung diese Frage auch gestellt und dabei fest­ge­stellt, ob jemand anzie­hend auf andere wirkt, hat nicht zwin­gend mit den Fähig­kei­ten oder Äuße­r­lich­kei­ten dieser Person zu tun…

Die Anziehungskraft der Imperfektion

Forschende fanden heraus, dass die Art und Weise, wie wir andere akzep­tie­ren, von der Art und Weise herkommt, wie wir uns selbst akzep­tie­ren. Sie unter­such­ten den Zusam­men­hang zwischen Selbst­mit­leid und Akzep­tanz und fanden heraus, dass eine zuneh­mende Akzep­tanz der eige­nen Imper­fek­tion die Akzep­tanz der Unvoll­kom­men­heit ande­rer, einschließ­lich roman­ti­scher Part­ner, erhöht. Abge­se­hen von der Akzep­tanz fühlen sich manche Menschen tatsäch­lich zu ande­ren Menschen hinge­zo­gen, die nicht so perfekt sind. Wir fühlen uns zu ande­ren Menschen hinge­zo­gen, die wie wir in einer oder mehre­ren Fähig­kei­ten benei­dens­wert sind. Ob äuße­r­lich oder inner­lich – niemand ist perfekt. Die eine Person hat viel­leicht zwei linke Füße auf der Tanz­flä­che, ist aber immer bereit, eine helfende Hand zu reichen. Die andere Person hat viel­leicht nicht sprach­ge­wandt, hat aber einen guten Geschmack. Wer gut reden kann, ist nicht immer ein guter Zuhö­rer.

Wenn Talent nicht immer perfekt ist

Es gibt unter­schied­li­che Meinun­gen über die Bedeu­tung sozi­a­ler Ausrut­scher, die manch­mal auch als „Pat­zer-Effekt“ bezeich­net werden. Forscher führ­ten vor Jahr­zehn­ten Unter­su­chun­gen durch, die zeig­ten, wie die Attrak­ti­vi­tät einer „über­le­ge­nen Person“ durch einen unge­schick­ten Patzer erhöht wird, während der glei­che Ausrut­scher die Attrak­ti­vi­tät einer Person, die nur als „mit­tel­mä­ßig“ gilt, tenden­zi­ell verrin­gert. Sie sagten diese Ergeb­nisse voraus, indem sie speku­lier­ten, dass über­le­gene Menschen als über­mensch­lich ange­se­hen werden und somit durch einen Fehler vermensch­licht werden, was die wahr­ge­nom­mene Attrak­ti­vi­tät erhöht. Fast 40 Jahre später unter­such­ten Forscher um Jeanne Weaver die Zuver­läs­sig­keit des „Pat­zer-Effekts“ in einem Expe­ri­ment, in dem die Auswir­kun­gen von Kompe­tenz, Geschlecht und einem Patzer auf die zwischen­mensch­li­che Attrak­ti­vi­tät unter­sucht wurden. Die Teil­neh­mer hörten aufge­zeich­nete Gesprä­che an und die Forschen­den fanden heraus, dass kompe­tente Perso­nen als sympa­thi­scher und Frauen als sympa­thi­scher als Männer wahr­ge­nom­men wurden. Sie fanden keine Hinweise auf einen „Pat­zer-Effekt“.

Imperfektion ist anziehend

Aus den Forschungs­er­geb­nis­sen können wir lernen, dass Unvoll­kom­men­heit nicht zwangs­läu­fig abschre­ckend wirkt – sie kann sogar etwas sein, das uns anzieht, weil wir die gemein­same Mensch­lich­keit erken­nen. Die Mäßi­gung von Eindrü­cken durch Emoti­o­nen sowohl über uns selbst, als auch über andere wird uns helfen, zwischen­mensch­lich kluge Entschei­dun­gen darüber zu tref­fen, wann und unter welchen Umstän­den wir die Imper­fek­tion eines Part­ners anneh­men soll­ten.

Hier könnt ihr die Studien nachlesen:

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