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Tanz in den Mai und Maibaum - Alles wichtige zum Brauch

Pünktlich zum ersten Mai werden überall im Freistaat Maibäume aufgestellt - Bunt bemalte Baumstämme, oft verziert mit Kränzen und anderem Schmuck. Beim feierlichen Tanz in den Mai darf ein solcher Baum nicht fehlen.

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Maibaum wird traditionell aufgestellt Lifestyle Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Pünktlich zum ersten Mai werden überall im Freistaat Maibäume aufgestellt - Bunt bemalte Baumstämme, oft verziert mit Kränzen und anderem Schmuck. Beim feierlichen Tanz in den Mai darf ein solcher Baum nicht fehlen.

Aber auch außerhalb Bayerns gibt es die Tradition: Maibäume findet man von Ostfriesland bis Sachsen, von der Schweiz bis Ungarn in weiten Teilen Mitteleuropas. In Skandinavien gibt es einen ähnlichen Brauch. Dort werden die Bäume aber meist zu Mittsommer aufgestellt.

Maibaum Foto: Adobe Stock/mmphoto

Überall unterschiedlich: so sehen die Maibäume aus

Je nach Region sieht der Maibaum sehr unterschiedlich aus: nach bayerischer Tradition wird der Baum meistens mit einer blau-weißen Spirale bemalt, die sich von unten links nach oben rechts dreht. In Franken sieht man die Bäume dagegen oft in weiß-rotem Streifendesign. 

Maibaum Foto: Adobe Stock/powell83

Bayerische Baumwächter

So ähnlich ist das auch ein weit verbreiteter Brauch: Burschenvereine versuchen oft, den Nachbardörfern ihre Maibäume unter der Nase wegzustehlen. Deshalb wird dieser in der Nacht vor dem Aufstellen häufig bewacht. Besonders jetzt solltet ihr auf eure Maibäume gut aufpassen, denn die ANTENNE BAYERN Baum-Räuber-Bande ist im ganzen Freistaat unterwegs.

Die Regeln sind dabei von Region zu Region unterschiedlich:
In einigen Gegenden reicht es, eine Hand am Baum haben um ihn vor Dieben zu schützen. Schaffen es die Diebe drei Spatenstiche am Baum zu setzen, gilt dieser als gestohlen. Anderswo muss der zukünftige Maibaum bereits gefällt sein, um ihn stehlen zu können.

Um den Baum dann wieder zurückzubekommen, muss er ausgelöst werden - meistens im Tausch gegen eine Brotzeit und Bier. Wenn die Rückgabeverhandlungen erfolgreich waren, bringen die Diebe den Baum meistens in einer feierlichen Prozession zurück. Und wenn nicht, dann bleibt der Maibaum eine Trophäe für das diebische Dorf, direkt neben dem eigenen Maibaum.

Tanz in den Mai

Wenn der Baum erfolgreich verteidigt oder ausgelöst wurde, dann wird er feierlich aufgestellt. Je nach Region wird direkt vor dem Aufstellen der Baum in einer Prozession durchs Dorf getragen. Das Ziel ist zumeist ein zentraler Platz, wie der Marktplatz.

Der Maibaum bleibt je nach Tradition bis zum Monatsende, mancherorts aber auch bis zum Herbst stehen. Danach wird der Baum meistens abgeschmückt und für das nächste Jahr eingelagert. Oder er wird im Rahmen eines Festes umgehauen, wobei das Holz dann meistbietend versteigert oder verlost wird.

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Es gibt noch eine ähnliche Tradition: die Liebesmaien. Auch hier wird ein Baum aufgestellt. Meistens aber kleinere Birken - sogenannte "Maien". Hierbei ist es Brauch, dass die jungen, unverheirateten Männer eines Dorfes vor den Häusern der unverheirateten Frauen Maien aufstellen. In einigen Regionen geschieht das nur vor dem Haus der Freundin oder der Angebeteten. Dann sind die Bäume oft mit buntem Krepp-Papier und einem sogenannten Maiherz geschmückt. Ein Herz aus Holz oder festem Karton, auf dem der Name der Geliebten oder ein Spruch steht.

Der Maibaum bleibt in der Regel etwa einen Monat lang stehen, bevor ihn derjenige wieder abholt, der ihn auch aufgestellt hat. Meistens wird er dafür mit einer Einladung zum Essen belohnt.

Aber woher kommt die Tradition?

Das bleibt ein Rätsel. Viele vermuten, dass sie von germanischen Riten abstammt. Mit der Christianisierung Bayerns ist der damalige Brauch allerdings in seiner Form ausgestorben. Erst im Jahr 1224 gab es danach das erste dokumentierte Maibaumaufstellen. Und zwar in Aachen. In Franken gibt es Berichte aus dem Jahr 1520 und in Bayern gibt es den ersten Nachweis erst für das Jahr 1531.

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