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Abgelaufene Medikamente: Wegwerfen oder verwenden?

Abgelaufene Medikamente zu verwenden, birgt potenzielle Risiken. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten können nach dem Verfallsdatum beeinträchtigt sein. Wir haben das Wichtigste für euch zusammengefasst.

Mann sucht Medikamente Verbraucherschutz Foto: Elnur/Adobe Stock

Wenn man seine Hausapotheke durchsucht, entdeckt man häufig veraltete Produkte wie alte Nasensprays, eine abgebrochene Packung Kopfschmerztabletten und Fiebersaft. Sind diese Mittel immer noch nutzbar? Erkennt man, ob sie verdorben sind? Was sollte man bei der Lagerung beachten? 

Wie lange sind Medikamente halt­bar?

Die Frage ist schwierig zu beantworten. Laut dem Arzneimittelgesetz sind Pharmahersteller verpflichtet, auf der Packung ihres Medikaments das Verfallsdatum anzugeben. Sie führen Untersuchungen zur Stabilität unter kontrollierten Bedingungen durch. Durch die Verwendung dieser Informationen können sie die Dauer des Mittels bestimmen, welche häufig zwischen einem und drei Jahren beträgt. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben ist es nicht erlaubt, fünf Jahre zu überschreiten, da sich während dieser Zeit möglicherweise neue Informationen zu Nebenwirkungen und Wechselwirkungen ergeben und der Beipackzettel veraltet würde.

Dies ist die rechtliche Perspektive. Die praktische Version ist etwas anders. Laut verschiedenen Untersuchungen halten Medikamente häufig länger als offiziell angegeben. Das Shelf Life Extension Program, das 1986 in den USA gestartet wurde, ist ein bekanntes Beispiel. Für die Initiative zur Verlängerung der Haltbarkeit hat die US-Arzneimittelbehörde verschiedene Sorten von Medikamenten über Jahre hinweg analysiert, berichtet Stiftung Warentest. Im Jahr 2006 wurden Ergebnisse im Journal of Pharmaceutical Sciences veröffentlicht, die zeigten, dass das Verfallsdatum bei 88 Prozent der untersuchten Chargen deutlich nach hinten verschoben werden konnten, durchschnittlich um fünfeinhalb Jahre. Generell sind Tabletten stabiler als andere Arten von Medikamenten wie Salben, Cremes, Gele, Säfte, Tropfen oder Sprühflaschen. Außerdem müssen die Flaschen, Tiegel und Tuben für jeden Gebrauch geöffnet werden. Im Gegensatz dazu werden Tabletten in der Regel einzeln eingenommen und die verbleibenden Tabletten bleiben geschützt im Blister, was die Haltbarkeit verbessert.

Wie sieht es mit bereits geöffneten Packungen aus?

Einige flüssige und halbfeste Medikamente wie Säfte, Tropfen und Cremes haben nach dem Öffnen nur eine begrenzte Haltbarkeit, häufig nur wenige Wochen bis Monate. Außerdem können Krankheitserreger eindringen und Infektionen verursachen. Insbesondere die Augen sind hier äußerst sensibel. In den Beipackzetteln und auf den Verpackungen können spezifische Anweisungen enthalten sein, wie lange ein Mittel nach dem Öffnen hält - es ist ratsam, es danach nicht mehr zu verwenden. Es ist ratsam, das Datum des Schließens der Flasche, des Tiegels oder der Tube zu notieren.

Wirken abge­laufene Medikamente noch?

Gemäß den aktuellen Informationen besteht die Möglichkeit, dass sich die Wirkstoffe von abgelaufenen Medikamenten verändern können. Die Wirkung nimmt dann ab. Dieser Aspekt ist von großer Bedeutung bei Medikamenten gegen schwere Krankheiten wie Adrenalin-Pens. Aufgrund des lebensbedrohlichen Schocks muss der Stift korrekt funktionieren. Es ist wichtig, dass Personen, die betroffen sind, regelmäßig überprüfen, ob der Befund noch gültig ist oder ob sie sich einen neuen verordnen lassen können. In bestimmten Situationen ist es jedoch besser, einen veralteten Stift zu verwenden als einfach nichts zu tun. Es ist möglich, dass schädliche Substanzen nach dem Ablauf von Medikamenten entstehen, aber es ist derzeit wahrscheinlich sehr selten. 

Wie sollen Medikamente gelagert werden?

Viele Cremes halten nur kurz, wenn sie geöffnet werden. Anschließend treten Sauerstoff und die Inhaltsstoffe in Kontakt miteinander, so die Apotheken Umschau. Bestimmte Kalzium-Antagonisten, die auch bei der Behandlung von Bluthochdruck verwendet werden, haben eine empfindliche Reaktion auf Licht. Ihr solltet sie in der Blisterverpackung aufbewahren. Andere Medikamente wie Schmerztabletten mit Acetylsalicylsäure vertragen keine Feuchtigkeit. Die Stabilität verringert sich schneller, je öfter sie hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Medikamente auch nicht im Badezimmer aufzubewahren. Wählt am besten, einen trockenen und kühlen Raum, in den die Sonne nicht direkt fällt, wie zum Beispiel das Schlafzimmer.

Wo sollen abgelaufene Medikamente entsorgt werden?

Nach Verfallsdatum solltet ihr Medikamente in den Apotheken entsorgen, berichtet onmeda.de. Alle Apotheken bieten diese Dienstleistung an. Das ist sicherer als Medikamente in den Hausmüll zu entsorgen. Kinder, die spielen, könnten die bunten Kapseln und Zuckerdragees mit Bonbons verwechseln. Vergiftungen im Kindesalter werden hauptsächlich durch Medikamente verursacht. deal wäre es, Medikamentenreste zu Sondermüllstellen zu bringen. Nur drei Prozent der Haushalte nutzen diese Option. Zumindest ab und zu nutzen 66 Prozent der Haushalte die Option, ihre alten Medikamente bei einer Apotheke abzugeben.

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