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Bis zu 350 Prozent Aufschlag: Darum ist Osterschokolade so viel teurer

Ostern gehört neben Weihnachten zur Hochsaison für Süßwarenhersteller. Auch in diesem Jahr verdienen die Hersteller mit dem Verkauf von Ostersüßigkeiten wieder dreistellige Millionenbeträge.

Schokoosterhasen Verbraucherschutz Foto: Patrick Pleul/dpa

394 Milli­o­nen Euro gaben die Deut­schen 2018 für Süßig­kei­ten an Ostern aus – das zeigt eine aktu­elle Studie des Markt­for­schungs­un­ter­neh­mens Niel­sen. Rech­net man das runter, gibt jeder von uns jähr­lich knapp 5 Euro für Oster­sü­ßig­kei­ten aus.

Beson­ders beliebt sind immer noch Schoko-Oster­ha­sen oder Oster­eier aus Scho­ko­lade. Doch immer mehr Herstel­ler bieten auch ihre klas­si­schen Süßig­kei­ten in spezi­el­len Oster­ver­pa­ckun­gen an. Geschmack­lich gibt es keinen Unter­schied – jedoch zahlen wir als Verbrau­cher bis zu 350 Prozent Aufschlag nur für die Oster­ver­pa­ckung.

Hohe Aufschläge für Osterverpackungen

Beispiel gefäl­lig: Eine 100-Gramm Scho­ko­ta­fel der Marke Milka kostet circa einen Euro. Für einen Schoko-Oster­ha­sen der glei­chen Marke mit der selben Menge Scho­ko­lade werden unge­fähr 2 Euro verlangt – ein satter Aufschlag von 100 Prozent.

Noch ein Beispiel: 100-Gramm Ferrero Küss­chen kosten im Super­markt knapp 1,60 Euro. Die selbe Menge nur in einer Osterei-Form verpackt, kostet unge­fähr 5,60 Euro. Hier verlangt der Süßwa­ren­her­stel­ler einen Aufschlag von 350 Prozent.

Als Verbrau­cher bekom­men wir von diesen Preis­auf­schlä­gen meist gar nichts mit. Die Oster-Süßig­kei­ten werden in den Super­märk­ten oftmals auf spezi­el­len Akti­ons­flä­chen verkauft. Diese Stände befin­den sich meist im direk­ten Blick­win­kel der Käufer und sind ein Stück von der norma­len Süßwa­re­n­ab­tei­lung entfernt. Damit erschwe­ren die Super­märkte uns als Kunden den Preis­ver­gleich.

Was passiert mit den übrigen Osterhasen nach Ostern?

Nach Ostern über­bie­ten sich die Super­märkte mit Rabat­tak­ti­o­nen. Mit Ange­bo­ten wie „alle Oster­ar­ti­kel zum halben Preis“ versu­chen die Märkte die Rest­be­stände los zu werden. Theo­re­tisch könnte man die meis­ten Süßig­kei­ten auch im nächs­ten Jahr noch verkau­fen, sofern das Mindest­halt­bar­keits­da­tum passt. Prak­tisch wird das aber nicht gemacht. Die Lage­rungs­kos­ten wären für die Super­märkte um ein viel­fa­ches höher, als wenn die Süßig­kei­ten einfach verschenkt oder gar wegge­wor­fen werden.

Um ein Wegwer­fen zu verhin­dern sind viele Süßwa­ren­her­stel­ler dazu über­g­an­gen, die über­schüs­si­gen Mengen an Oster­sü­ßig­kei­ten wieder zurück­zu­neh­men. Diese werden dann in andere Länder expor­tiert, in denen das Oster­fest keine beson­dere Rolle spielt und die Süßig­kei­ten in Eier- oder Hasen­form einfach nur als lustig verpackt gelten.

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