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Flugmodus vergessen: Wie gefährlich ist es wirklich?

Es sind Herbstferien im Freistaat und das lockt einige Familie in den Urlaub - vielleicht auch mit dem Flugzeug. Jahrelang wurde Fluggästen erklärt, die Sicherheit sei gefährdet, wenn sie ihre Handys während des Fluges nicht ausschalten. Doch was steckt eigentlich dahinter? Das haben wir für euch herausgefunden.

Flugmodus auf dem Handy Verbraucherschutz Tada Images/Adobe Stock

"Bitte schnal­len Sie sich an, brin­gen Sie den Sitz in eine senk­rechte Posi­tion und schal­ten Sie Ihre elek­tri­schen Geräte aus oder akti­vie­ren Sie den Flug­mo­dus." Den Satz kennt jeder, der schon einmal geflo­gen ist. Doch trotz des Warn­hin­wei­ses kommt es immer wieder vor, dass Passa­giere verges­sen, ihr Gerät abzu­stel­len. Muss man sich dann wirk­lich Sorgen machen?

Warum muss bei elektronischen Geräten der Flugmodus eingestellt werden?

Smart­pho­nes und ande­ren elek­tro­ni­schen Gerä­ten wird nach­ge­sagt, dass sie Signale an Bord stören und die Kommu­ni­ka­tion der Pilo­ten mit den Flug­ha­fen-Towern behin­dern. Beim Anschal­ten des Flug­mo­dus, schal­tet ihr also alle Signale umge­hend ab, das Ausschal­ten des Gerä­tes ist somit nicht notwen­dig. Das heißt, es kann weiter­hin für Offline-Funk­ti­o­nen verwen­det werden, doch es ist nicht mehr möglich, im Inter­net zu surfen oder Nach­rich­ten zu verschi­cken.

Könnte das Flugzeug abstürzen?

Der Easy­jet-Pilot Chris Foster hat bei diesem Thema vor eini­ger Zeit für im Gespräch mit der Zeitung Live­r­pool Echo etwas Klar­heit gesorgt:

In Wirklichkeit gibt es keinen Grund zur Besorgnis. Die Kontrollsysteme der Flugzeuge sind heute so ausgereift, dass sie keine Störungen verursachen würde.

Chris Foster

Die Vorschrif­ten würden aus einer Zeit stam­men, in der es noch nicht einmal iPads gab. Auch der deut­sche Luft­fahrt­ex­perte Cord Schel­len­berg beru­higte Smart­phone-Nutzer gegen­über Welt:

Wäre es wirklich gefährlich, das Handy während Start und Landung zu nutzen, dann würden Fluggesellschaften die Handys einsammeln oder ganz verbieten.

Cord Schellenberg

Trotz­dem sei es möglich, dass Pilo­ten leichte Stör­si­gnale auf ihren Kopf­hö­rern mitbe­kom­men – vor allem, wenn der Handy­nut­zer in der Nähe des Cock­pits sitzt, so der Experte. Das sei aber eher nervig als ein Sicher­heits­pro­blem.

Warum besteht die Pflicht?

Im Ernst­fall könnte dieses Knis­tern in den Kopf­hö­rern der Pilo­ten sie wich­tige Funksprü­che über­hö­ren lassen und damit die Flug­gäste in Gefahr brin­gen.

Vorsicht Kostenfalle

Nutzt ihr euer Handy im Flug­zeug ohne einge­schal­te­ten Flug­mo­dus, zum Beispiel um Urlaubs­fo­tos zu verschi­cken, kann es teuer für euch werden: Es können hohe Roaming-Kosten entste­hen. Übri­gens selbst dann, wenn ihr euer Handy im Flug­zeug nicht aktiv nutzen. Die mobi­len Geräte können sich nämlich auch eigen­stän­dig ins Board­netz einwäh­len, warnt die Verbrau­cher­zen­trale. Die Verbrau­cher­zen­trale weist darauf hin, dass es für Passa­giere zwei Möglich­kei­ten gibt, an Bord das Inter­net zu nutzen:

  • das Roaming über Satel­lit
  • einen WLAN-Zugang im Flug­zeug

Gerade das Roaming via Satel­lit könne hier hohe Kosten verur­sa­chen, die Daten­ver­bin­dung koste bis zu 30 Euro pro Mega­byte. Die güns­ti­gere Alter­na­tive sei, den WLAN-Zugang zu nutzen, den die Airline im Flug­zeug anbie­tet – wenn vorhan­den. Meis­tens ist diese Möglich­keit bei Lang­stre­cken­flü­gen vorhan­den. Die Kosten werden dabei sepa­rat abge­rech­net. Um unnö­tige Kosten zu vermei­den, soll­tet ihr aber immer den Flug­mo­dus anschal­ten, sobald ihr das Handy aus der Hand legt.

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