Garantie oder Gewährleistung: Eure Ansprüche bei Waren mit Mängeln

Auf das Zauberwort Garantie wird schnell viel Hoffnung gelegt, sobald ein Produkt meistens elektronischer Natur den Geist aufgegeben hat. Viele wissen gar nicht, wann es sich um eine Garantie und eine Gewährleistung handelt. Mit dieser Unterscheidung fangen wir diesen Ausflug in die Welt des Verbraucherschutzes am besten an.

Der wichtige Unterschied zwischen den beiden Formen liegt darin, dass eine Gewährleistung gesetzlich vorgeschrieben ist. Mangelhafte Produkte könnt ihr also in gewisser Weise auf bestimmte Rechte zugreifen.

• neue Produkte unterliegen einer Gewährleistungsdauer von mindestens 2 Jahren
• gebrauchte Produkte unterliegen einer Gewährleistungsdauer, die vom Verkäufer auf ein Jahr reduziert werden darf (Muss über einen gesonderten Hinweis mitgeteilt werden. AGB reichen hier nicht)

Die Garantie ist eine freiwillige Dienstleistung des Verkäufers oder des Herstellers. Hier seid ihr nicht unbedingt gesetzlich geschützt.

• Bei mangelhafter Ware hat der Verkäufer eine Gewährleistungspflicht.
• Der Verkäufer muss entweder das defekte Produkt reparieren oder ein neues liefern.
• Ihr habt das Recht, zwischen Reparatur und Neulieferung zu wählen.
• Falls die Nacherfüllung nicht erfolgreich ist oder für euch unzumutbar, habt ihr weitere Rechte: Ihr könnt den Kaufpreis mindern oder sogar vom Vertrag zurücktreten

ACHTUNG: Gebt euch nicht mit Kulanz-Leistungen zufrieden. Wenn ein Verkäufer eine solche Handlung anbietet, dann nimmt er den Mangel nicht als Gewährleistungsfall wahr. Zukünftige Defekte oder unzureichende Reparaturen könnten euch dann zum Verhängnis werden.

• Genaue Bedingungen einer Garantie (kostenlos oder kostenpflichtig) hängen von den Garantie-Bestimmungen ab
• Garantiebestimmungen müssen klar und verständlich formuliert: das Gesetz legt den Rahmen dafür fest
• Der Inhalt der Garantiebestimmungen wird ausschließlich vom Garantiegeber festgelegt
• Der Garantiegeber kann seine Leistungen an bestimmte Vorgaben knüpfen oder bestimmte Bauteile ausschließen

WICHTIG: Lest also sorgfältig die Bedingungen durch und fragt zum Verständnis nach

Letzten Endes müsst ihr also selbst einschätzen können, wann es Sinn macht von euren Rechten der Garantie oder der Gewährleistung Gebrauch zu machen. Für eine Einschätzung könnt ihr auch bei unseren Freunden der Verbraucherzentrale vorbei schauen. Wichtig ist auch, dass euch Mängel früh auffallen: Innerhalb der ersten 12 Monate nach dem Kauf werdet ihr als Verbraucher vom Gesetz in Schutz genommen.
Tritt in diesem Zeitraum ein Fehler auf, wird vermutet, dass der Fehler von Anfang an vorhanden war.