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Wohnungsnot: Neue Betrugsmasche

Wohnungsnot ist vor allem in den bayerischen Großstädten ein großes Problem. Jetzt nutzen Betrüger das aus und erfinden immer neue Wohnungs-Betrugsmaschen. Welche das sind und wie ihr euch schützen könnt, lest ihr hier.

Wohnungsbetrug Foto: Adobe Stock/Studio Romantic

Ein Online-Wohnungsinserat, die Wohnung: Groß, perfekte Innenstadtlage und ein absoluter Wahnsinnspreis. Klingt wie ein Traum, findet man auf den bekannten Online-Wohnungsplattformen immer wieder. 

Doch meistens stellt sich bei diesen vermeintlichen Traumwohnungen heraus: 

Alles Fake - Die Mietwohnung gibt es so gar nicht!

Oft stehen die verzweifelten Interessenten dann mit einer großen Verlustsumme und ohne Wohnung da. Meistens werden die Plattformen "AirBnb" oder "Kleinanzeigen" für den Betrug missbraucht. Wie die Masche funktioniert und wie ihr euch schützen könnt, lest ihr hier: 

1. "Vermieter" buchen die Wohnung über eine Ferienwohnungs-Plattformen
2. Wohnung wird zur Vermietung angeboten, "Vermieter" kann nicht persönlich bei der Besichtigung sein
3. Kaution im Voraus auf ein Konto im Ausland zahlen 
4. Das könnt ihr tun, wenn ihr auf die Masche reingefallen seid
5. Hier solltet ihr aufpassen!
6. Beispiel aus München: Betrügerin aufgeflogen

"Vermieter" buchen die Wohnung über eine Ferienwohnungs-Plattformen

Die Masche läuft meistens ziemlich ähnlich ab: Die vermeintlichen Vermieter buchen eine schöne Wohnung  in Innenstadtlage günstig für wenige Tage über eine Ferienwohnungsplattform. Bei der Buchung sichern sie sich die Bilder des Inserats und stellen die gebuchte Wohnung sofort bei Wohnungsplattformen oder "Kleinanzeigen" zur Dauermiete für einen günstigen Preis ein. 

Wohnung wird zur Vermietung angeboten, "Vermieter" kann nicht persönlich bei der Besichtigung sein

Sobald die Wohnung auf den einschlägigen Portalen eingestellt ist, geht es in der Regel ganz schnell: Da in den bayerischen Großstädten viele Menschen auf günstige Wohnungen warten, fragen sie die neu eingestellte, günstige Wohnung sofort an. 

Die vermeintlichen Vermieter vereinbaren im Minutentakt Wohnungsbesichtigungstermine mit den Interessenten. 

Kaution im Voraus auf ein Konto im Ausland zahlen

Meist geben die Vermieter an, selbst im Ausland zu wohnen und die Wohnung deshalb nicht persönlich übergeben zu können. In den meisten Fällen soll dies über einen Wohnungsmakler, Bekannten oder über "Personal" der angegebenen Plattform geschehen.

Beim Besichtigungstermin empfängt dann der vermeintliche Makler die Interessenten, die erhalten dann relativ kurzfristig nach dem Termin eine Zusage für die Wohnung und sollen im Anschluss sofort die Kaution und eine Küchenablöse auf ein Konto überweisen. Oft werden hier vierstellige Beträge zwischen 4.000 und 7.000 Euro gefordert. 

Das könnt ihr tun, wenn ihr auf die Masche reingefallen seid

Wer auf die Betrugsmasche reingefallen ist, die vermeintliche Kaution sofort überwiesen hat und der "Vermieter" im Anschluss wie vom Erdboden verschluckt ist, sollte sofort Anzeige bei der Polizei erstatten und versuchen, die Überweisung bei seiner Bank zurückzuziehen. Zudem ist es ratsam, zur Sicherung der Beweise Screenshots von der Wohnungsanzeige und dem Chatverlauf mit dem "Vermieter" zu machen und das Inserat auf der Immobilienplattform als Betrug melden, um andere davorzu schützen.

Hier solltet ihr aufpassen!

Hier kommen ein paar Tipps, mit denen ihr bei eurer Wohnungssuche sicher seid:

  • Niemals Geld im Voraus zahlen! 
  • Seriöse Makler und Vermieter fordern vor der Besichtigung niemals Ausweiskopien an.
  • Wenn ihr euch unsicher seid, lasst euch den Ausweis eures "Vermieters" zeigen.
  • Wenn die Wohnung auffällig günstig ist: Sucht mithilfe der "Rückwärtssuche" eures Browsers, ob die Wohnung auf einer anderen Plattform als Ferienwohnung inseriert wurde. 
  • Betrüger üben oft extremen Druck auf ihre Opfer aus. Wenn euer zukünftiger "Vermieter" euch mit Nachrichten "bombardiert", solltet ihr aufpassen

Beispiel aus München: Betrügerin aufgeflogen

Die oben genannte Masche passiert inzwischen häufiger in Großstädten, da die Wohnungsnot hier am größten ist.

In München ist hier eine 34-Jährige Betrügerin aufgeflogen, weil ein Mietinteressent misstrauisch wurde und daraufhin die Wohnungsanzeige mit Angeboten auf der Plattform AirBnb verglichen hatte. 

Schließlich kontaktierte er den echten Vermieter und schaltete die Polizei ein. Die Betrügerin hatte eine Kaution von 7.000 Euro nach der Zusage verlangt. Durch den aufmerksamen Mietinteressenten konnte die Betrügerin von Zivilpolizisten bei einer Besichtigungsaktion festgenommen werden. Die Immobilienanzeigen wurden in den diversen Portalen kurz nach der Festnahme gelöscht.

Wie viele Personen geschädigt wurden, können die Kriminalbeamten bisher nicht sagen, nach aktuellem Kenntnisstand  gehen sie von einer sehr hohen Anzahl an Geschädigten aus. Deshalb werden alle Personen, die ein Immobilienangebot in der Kurfürstenstraße 20 im Zeitraum von Dienstag, 13.02.2024, bis Donnerstag, 15.02.2024 angenommen haben gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 64, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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Verbrechen von nebenan: True Crime aus der Nachbarschaft

Die schlimmsten Verbrechen passieren nicht in der Großstadt, sondern direkt nebenan: Wenn die nette Nachbarin angeblich im Urlaub ist, in Wirklichkeit aber einbetoniert unter dem Garagenboden liegt oder wenn ein kleines Mädchen plötzlich spurlos vom elterlichen Bauernhof verschwindet, sind das Fälle die man nie vergisst. Der Radiojournalist Philipp Fleiter spricht mit verschiedenen Gästen im Interview über die spektakulärsten Verbrechen und Kriminalfälle der letzten Jahre.

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