Warum wir zur Zeit öfter kleine Stromschläge bekommen

Die Haare stehen zu Berge, es kitzelt in den Fingern beim Berühren der Türklinke - der menschliche Körper ist durchgehend elektrostatisch geladen. Das passiert allgemein schnell durch Reibung, aber zur Zeit kommt es besonders häufig zu solchen kleinen Stromschlägen. Was steckt dahinter?

Damit es zu einem Funkenschlag kommt, muss die menschliche Haut aufgeladen sein. Dafür für reicht der Kontakt im Auto mit einem Kunststoffbezug oder das Kämmen der Haare mit einem Plastikkamm. In kalten Monaten lädt sich die Haut auch schnell an Fleece-Pullovern oder Jacken auf.  Die Körperhaare geben durch den Kontakt die Elektronen ab. Es bleiben also nur positive Teilchen zurück. Damit ist der menschliche Körper positiv aufgeladen. Was wir dann als kleinen Stromschlag wahrnehmen, ist die plötzliche Entladung, sobald wir ein ungeladene Oberfläche berühren. Nachts können hier sogar Funken sichtbar werden. Im Grunde entsteht bei dieser Energieausgleich ein kleiner Blitz.

Euch ist bestimmt aufgefallen, dass es besonders in letzten Wochen funkt. Das liegt am trockenen Winterluft. Die positiven und negativen Ladungen der Haut gleichen sich eigentlich über die Luftfeuchtigkeit aus. Sobald die Luft trockener ist, folgt gleichzeitig bei vielen eine trockene Haut, die einen Ausgleich weniger möglich macht. Das wird bei kaltem Wetter noch stärker, weil die kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnimmt als warme sinkt bei ihr die Leitfähigkeit deutlich ab. Das Knisterwetter erwartet euch also bei wenig Regen und sehr trockenen Luftmassen.

Obwohl der ein oder andere sich kurz erschreckt, wenn es zu so einem kleinen Blitz kommt - diese Art des elektrostatischen Ausgleichs ist für Menschen nicht gefährlich. 

Falls ihr es unangenehm findet und trotzdem lieber nicht dazu kommen lassen wollt:

• Haut feucht eincremen
• Auf synthetische Kleidung verzichten (lieber Baumwolle, Naturwolle)
• Schuhe mit Ledersohle (keine Gummisohle)
• Nasse Kleidung / Handtuch über die Heizung legen (das erhöht die Luftfeuchtigkeit in Räumen)
• Weniger Lüften (So kommt keine trockene Luft von draußen herein)
• Eigenständig entladen: geerdete Gegenstände berühren z.B. Autokarosserie, Laterne, Heizung (Am besten mit Schlüssel aus Metall in der Hand - damit bleibt das Ganze komplett schmerzfrei)

Solange das Wetter eher kälter ist, könnt ihr euch nachmittags auf Knisterwetter einstellen. Je wärmer es wird, desto niedriger wird die Wahrscheinlichkeit, dass nachmittags die Funken springen. Dafür knistert es dann nachts mehr.