Hitze über Bayern: Aufpassen beim Baden
Wenn die Temperatur steigt, zieht es die Menschen an die Seen und Flüsse. Doch der Sprung ins kühle Nass birgt Gefahren. Worauf ihr bei Hitze beim Baden aufpassen solltet, lest ihr hier.
Hitze steht in Bayern bevor. Viele Menschen wird es zum Baden oder mit dem Boot ans Wasser locken. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) erwartet stark besuchte Badestrände und pausenlose Arbeit für die Rettungskräfte. Die Badeunfälle in Bayern haben sich in den zurückliegenden Wochen gehäuft.
Zahl der Badeunfälle steigt
Immer wenn es heiß wird, gehen die Leute baden - zum Teil auch unvorsichtig oder unwissend,
Michael Förster, DLRG-Sprecher
Oft würden die Gefahren dabei unterschätzt.
Die Unfälle in den letzten Wochen weisen darauf hin, dass auch Nichtschwimmer bedenkenlos ins tiefe Wasser gegangen sind.
Michael Förster
Tipps für Baden bei Hitze
Deshalb gibt die DLRG jetzt wichtige Tipps für die außergewöhnliche Lage.
Sicher am Ufer:
- Ganz wichtig ist es, dass ihr an besonders heißen Tagen, viel trinkt, am besten Wasser. Denn durch das Schwitzen verliert der Körper Flüssigkeit.
- Am Strand solltet ihr euch besser im Schatten aufhalten als in der Sonne.
- Tragt gründlich Sonnencreme auf die Haut auf, wenn ihr nicht gleich ins Wasser gehen möchtet.
- Haltet den Kopf bedeckt, sonst riskiert ihr einen Sonnenstich. Anzeichen eines Sonnenstichs sind hochroter, heißer Kopf, Übelkeit und Schwindel. Diese Zeichen können auch erst nach mehreren Stunden auftreten. Wer einen Sonnenstich erlitten hat, braucht Ruhe, sollte liegen und das unbedingt im Schatten.
- Für Jogger, Radler und körperliche Arbeit im Freien gilt: Leichte Kleidung tragen und Anstrengungen vermeiden. Sonst droht euch eine Hitzeerschöpfung bis hin zum Hitzschlag. Einen Hitzschlag erkennt ihr an auffallender Blässe, schnellem und schwachem Puls, Kopfschmerzen, Schwindel oder Sehstörungen.
Sicher am Wasser:
- Geht langsam ins Wasser und kühlt euch langsam ab. Springt nicht ins kalte Wasser!
- Immer mehr Menschen können nicht oder nicht sicher schwimmen. Wenn ihr mit Freunden zum Baden geht, solltet ihr sie zuvor fragen, ob sie schwimmen können, und Nichtschwimmer nachdrücklich vor Gefahren warnen.
- Alkohol und Baden passen nicht zusammen. Geht nicht baden, wenn ihr Alkohol getrunken habt. Denn er führt dazu, dass ihr die Gefahren am Wasser unterschätzt und eure eigenen Kräfte überschätzt.
- Wenn Badesachen lange Zeit unbeaufsichtigt am Ufer liegen, löst das immer wieder Sucheinsätze von Polizei und Rettungskräfte aus. Langstreckenschwimmern rät die DLRG deshalb, ihre Badesachen möglichst im Auto zu lagern und nicht am Ufer. Autoschlüssel und Handy lassen sich in einem kleinen wasserdichten Behälter mitführen.
Sicher auf dem Wasser:
- Stand-Up-Paddler und Bootsfahrer sollten unbedingt eine Rettungsweste tragen. Denn ein Sturz ins Wasser kann immer passieren. Dann kann zu einem „Kälteschock“ kommen: Dabei ziehen sich die Blutgefäße blitzartig zusammen und der Blutdruck steigt sprunghaft an. Die Folgen können Bewusstlosigkeit, Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. Das bedeutet im Wasser Lebensgefahr! Auch Nichtschwimmer und unsichere Schwimmer sind nach einem Sturz ins tiefe Wasser in Lebensgefahr.
- Senioren über 65 Jahre und Menschen mit besonderen Erkrankungen, die zu einer kurzfristigen Bewusstlosigkeit führen können, ruft die DLRG auf, vor dem Wassersport einen Rat von ihrem Arzt einzuholen.
- Die Verleiher von Stand-Up-Padding-Boards und Booten ruft DLRG auf, die Geräte nur an Kunden mit Rettungsweste zu vermieten. Das rettet Leben!
Auch an die Haustiere denken:
- Hundebesitzer bitte die DLRG, gerade auch bei der Hitze und unter Stress an ihre Vierbeiner zu denken und sie beim Einkaufen oder beim Baden nicht allein im Auto zu lassen.
Weitere Sicherheitstipps der DLRG findet ihr hier: