Kraniche über Bayern: Alles über ihre Reise in den Süden
Am Himmel über Bayern sind derzeit viele Kraniche zu sehen, die in beeindruckenden Formationen Richtung Süden ziehen. Warum sie so fliegen, wie schnell sie unterwegs sind und wo sie Rast machen, erfahrt ihr hier.
Aktuell ziehen viele Kraniche über Bayern in Richtung Süden. Die beeindruckenden Flugformationen am Himmel sind nicht nur ein faszinierendes Naturschauspiel, sondern auch ein cleveres Energiesparsystem. Hier erfahrt ihr alles über die Reise der Kraniche, ihre Flugtechnik und die Rastplätze.
Warum fliegen Kraniche in Formation?
Die Flugformation der Kraniche, meist in Form eines V oder Pfeils, dient vor allem dazu, Energie zu sparen. Die Vögel, die hinter dem Leitvogel fliegen, nutzen dessen Windschatten und den erzeugten Aufwind. Das spart Kraft und ermöglicht längere Flugstrecken. Die Position des Leitvogels ist jedoch besonders anstrengend, weshalb sich die kräftigen und erfahrenen Tiere an der Spitze regelmäßig ablösen.
Wie schnell fliegen Kraniche?
Die Geschwindigkeit der Kraniche hängt von den Flugbedingungen ab. Bei konstantem Wetter können sie mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 70 Stundenkilometern fliegen. Unter idealen Bedingungen schaffen sie es sogar, ohne Pause bis nach Südeuropa, insbesondere Südfrankreich, zu gelangen. Schlechte Wetterbedingungen zwingen sie jedoch dazu, häufiger Rast einzulegen.
Wann ziehen Kraniche über Bayern?
Die Hauptflugzeit der Kraniche beginnt ab Mitte Oktober und dauert bis Mitte November. Dann ziehen die Vögel in den Süden, weil sie im nördlichen Europa im Winter kaum noch Nahrung finden. Die kürzeren Tage und sinkenden Temperaturen lösen ihren natürlichen Zuginstinkt aus. In wärmeren Regionen finden sie genug Futter und sichere Rastplätze. Im Frühjahr kehren sie dann zurück, um im Norden ihre Jungen aufzuziehen.
Wo rasten Kraniche?
Da Kraniche nicht im Flug schlafen können, gibt es große Rastplätze, an denen sie pausieren und sich erholen. Meist sind das ruhige, flache Gewässer wie Seen, Bodden, Stauseen oder überfluteten Wiesen. Dort können sie nachts sicher im seichten Wasser stehen und sind vor Feinden geschützt. Wichtig sind störungsarme Orte mit nahegelegenen Feldern als Nahrungsflächen – deshalb liegen viele Rastplätze in Schutzgebieten. Hier können die Kraniche im Herbst gut beobachtet werden.
Beeindruckendes Naturschauspiel über Bayern
Die Kraniche, die aktuell über Bayern ziehen, bieten ein faszinierendes Bild am Himmel. Ihre Flugformationen und ihre Reisegeschwindigkeit sind beeindruckend. Wo kann man dieses Schauspiel also selbst erleben?
Es gibt keine genetisch fixierten Routen beim Zug der Kraniche. Tendenziell orientieren sich die Vögel beim Zug über Bayern an den großen Flüssen bis zu den Alpen. Entlang Isar, Lech oder Donau stehen die Chancen gut, in den nächsten Wochen die majestätischen Tiere auf ihrer Reise in den Süden zu beobachten. Doch auch in Nordbayern konnte man in den vergangenen Jahren immer wieder Kraniche entdecken.
Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. empfiehlt allen, die in den Genuss dieses Spektakels kommen wollen: Kopf hoch und Ohren auf.
Im Video: Kraniche über Bayern
ANTENNE BAYERN Hörerin Tanja aus Pfaffenhofen an der Glonn hat uns dieses tolle Video zukommen lassen - vielen Dank, liebe Tanja!
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