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Vater lässt Baby im Auto in praller Sonne zurück - Prozess

Es ist Juli, es ist heiß: Dennoch lässt ein Vater sein Baby in Würzburg allein in einem Auto zurück und geht shoppen. Dafür muss der Mann nun vor Gericht.

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Baby in der prallen Sonne im Auto eingeschlossen - Prozess Angelika Resenhoeft/dpa

Würzburg (dpa/lby) - Weil er sein Baby bei Sommerhitze in einem verschlossenen Auto zurückgelassen haben soll, steht ein Vater am Mittwoch vor dem Amtsgericht Würzburg (9.30 Uhr). Polizisten befreiten das schreiende und verschwitzte Mädchen, nachdem eine Frau das fünf Monate alte Kind bemerkt hatte. 

Der damals 40 Jahre alte Angeklagte war zu dieser Zeit nach Gerichtsangaben im Würzburger Stadtgebiet in einem Möbelgeschäft. Er soll das Kind mehr als 30 Minuten allein gelassen haben. Dem Mann wird Aussetzung vorgeworfen. 

Fenster nur einen Spaltbreit offen

Die Außentemperatur betrug am Tattag im Juli 2024 nach Angaben der Staatsanwaltschaft 27 Grad, der Wagen parkte in der prallen Sonne. Lediglich das Beifahrerfenster sei einen Spaltbreit geöffnet gewesen. 

Das Kind erlitt den Angaben nach aufgrund der Verweildauer von 15 Minuten in dem stark aufgeheizten Fahrzeug eine beginnende Hitzeerschöpfung. Wäre es nicht gerettet worden, hätte ein Hitzschlag auch zum Tod führen können, so die Anklagebehörde. 

Hitze ist Gefahr für Mensch und Tier

Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage zum Schöffengericht, weil die Tat zum Nachteil des eigenen Kindes begangen wurde und daher mit einer Mindeststrafe von einem Jahr ein Verbrechenstatbestand ist.

Immer wieder warnt die Polizei davor, bei Hitze Kinder oder Tiere in Autos zurückzulassen. Die Wagen heizten sich auch bei geringeren Temperaturen rasch auf und würden zu tödlichen Fallen.

Das Verfahren gegen den Mann hatte im Mai begonnen, war aber aufgrund fehlender Zeugen und wegen Terminproblemen ausgesetzt worden und beginnt nun erneut.

© dpa-infocom, dpa:251015-930-163364/1