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Wölfe am Spielplatz - Rathauschef richtet Bitte an Anwohner

Zwei Wölfe werden in einem Dorf in Oberbayern in der Nähe eines Spielplatzes gefilmt. Wie der Bürgermeister die Stimmung vor Ort wahrnimmt - und was aus seiner Sicht jetzt am meisten hilft.

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Wolf Armin Weigel/dpa

Altmannstein (dpa/lby) - Nach der Sichtung von zwei Wölfen an einem Spielplatz in einem Dorf im oberbayerischen Landkreis Eichstätt bittet der Bürgermeister um Meldung bei weiteren Begegnungen mit den Tieren. «Wenn wieder Sichtungen sind, brauchen wir das gemeldet», sagte der Rathauschef der Gemeinde Altmannstein, Norbert Hummel (CSU). Dann könne man gegebenenfalls versuchen, die Tiere mit sogenannten Vergrämungsmaßnahmen aus Siedlungen fernzuhalten.

Die Reaktion der Anwohner auf die Sichtung samt Video, das unter anderem Bayerns Jagdminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) auf X geteilt hatte, sei «gefasst» gewesen, sagte Hummel. «Panik ist keine ausgebrochen, die Menschen können mit der Situation gut umgehen.» Gleichzeitig seien Eltern mit Kindern vorsichtig - ebenso Hundebesitzer und Tierhalter, sagte der CSU-Politiker. «Sie erwarten schon auch, dass das kein Dauerzustand wird.»

Zunächst bemühe sich die Gemeinde mit dem Landratsamt, einen Experten des Landesamts für Umwelt für Tipps zum Thema in den Ort zu holen, sagte Hummel. Ansonsten seien die Behörden aber vor allem auf die Meldung weiterer Sichtungen angewiesen. Seit dem Video vom Donnerstag habe sich schon ein Schlepperfahrer gemeldet, der zwei mutmaßliche Wölfe auf der Flur gesehen habe, sagte der Bürgermeister. Etwa fünf Kilometer vom Ort des Videos, dem Altmannsteiner Ortsteil Mendorf, sei das gewesen.

Wurde die Mutter der Tiere überfahren?

Nachdem Anfang November in der Nähe eine Wölfin von einem Auto erfasst und getötet worden war, werde vermutet, dass es sich bei den beiden Jungwölfen um deren Nachwuchs handeln könnte, sagte Hummel. Falls die beiden Jungtiere anfingen, bei Wohngebieten auf Nahrungssuche zu gehen, oder sich an Menschen gewöhnten, müsse man versuchen, «die wieder in den Wald zu bekommen». Bis dahin gilt erst einmal: Augen offenhalten.

Das Video eines Anwohners aus Mendorf vom Donnerstag hatte im Internet für Aufmerksamkeit gesorgt. Während Nutzer in den Kommentarspalten unter dem Video Sorge um die Sicherheit der Menschen vor Ort kundtaten und teils den Abschuss der Tiere forderten, betonten Experten der zuständigen Behörden, dass das Verhalten der Tiere nicht ungewöhnlich sei - und die Gefahr für Menschen gering. 

Wölfe seien zwar grundsätzlich vorsichtig und mieden Menschen, sagte eine Sprecherin des Landesamts für Umwelt. «In dicht besiedelten Kulturlandschaften wie Deutschland kommt es dennoch vereinzelt vor, dass Wölfe an Dörfern vorbeilaufen oder Streusiedlungen durchqueren.» Meistens geschehe dies nachts im Dunklen, manchmal aber auch tagsüber.

© dpa-infocom, dpa:251223-930-459569/1