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Aus diesem Grund wachen wir nachts oft auf

Es ist ein Phänomen, denn viele Menschen wachen immer wieder zwischen 3 und 4 Uhr auf. Dafür gibt es tatsächlich einen Grund, und der ist medizinischer Natur. Was hinter dieser "Wolfsstunde" steckt – und was beim Wieder-Einschlafen helfen kann, lest ihr hier.

Wecker auf dem Bett Gesundheit Foto: terovesalainen/AdobeStock

Nachts schläft man norma­le­r­weise in Ruhe, bevor man morgens aufwacht. Doch die wenigs­ten Menschen blei­ben ihr Leben lang von Schlaf­stö­run­gen verschont. Probleme beim Einschla­fen, stän­di­ges Aufwa­chen, ein Gefühl, nie ausge­schla­fen zu sein. Doch beson­ders ein Phäno­men beob­ach­ten Forschende häufig: die soge­nannte „Wolfs­stunde“.

Warum wachen wir nachts auf?

Kommt euch das bekannt vor? Zwischen 3 und 4 Uhr wacht ihr häufig auf. Das ist kein Zufall, denn hinter diesem Gesche­hen steckt eine medi­zi­ni­sche Erklä­rung. Grund dafür sind nämlich unsere Hormone. Um genau zu sein, hängt das mit dem Zusam­men­spiel aus Mela­to­nin – dem „Schlaf­hor­mon“-, dem „Wohl­fühl­hor­mon“ Sero­to­nin und dem „Stress-Hormon“ Corti­sol zusam­men. Sobald es dunkel wird, schüt­tet der Körper – wenn alles rich­tig läuft- Mela­to­nin aus. Dadurch wird der Körper müde. Das wird dann in Sero­to­nin umge­wan­delt.

Hormone unausgeglichen

Gegen 3 Uhr morgens ist unsere Körper­tem­pe­ra­tur durch den Schlaf stark herun­ter­ge­fah­ren. Während­des­sen sind das Schlaf­hor­mon Mela­to­nin und das Stress­hor­mon Corti­sol zu dieser Zeit beson­ders aktiv und unter­drü­cken andere Hormone, die fröh­lich stim­men. Das bewirkt, dass uns der stim­mungs­auf­hel­lende Effekt des Sero­ton­ins fehlen. Dadurch gerät die Hormon­ba­lance, welche für den guten Schlaf sorgt, aus dem Gleich­ge­wicht. Und dadurch wacht man sehr leicht auf. Das bestä­tigt auch der ehema­lige Vorsit­zende der Deut­schen Gesell­schaft für Schlaf­me­di­zin, Alfred Wiater.

Gleich­zei­tig ist die Durch­blu­tung in eini­gen Teilen unse­res Gehirns stark herun­ter­ge­fah­ren, da man eigent­lich schläft. Dadurch ist man nach dem Aufwa­chen emoti­o­nal beson­ders sensi­bel und damit anfäl­li­ger für beispiels­weise Ängste und Pessi­mis­mus als tags­über.

Was hat es mit der Wolfsstunde auf sich?

Der Name „Wolfs­stunde“ kommt von den Menschen aus dem Alter­tum. Die „Stunde des Wolfes“ soll dabei die Phase in der tiefs­ten Nacht bezeich­nen, in der außer den nacht­ak­ti­ven Tieren niemand wach ist.

Zeichen des spirituellen Erwachens?

Es gibt auch einige Menschen, die glau­ben, dass das Erwa­chen spiri­tu­elle Hinter­gründe hat. In der tradi­ti­o­nel­len chine­si­schen Medi­zin glau­ben TCM-Prak­ti­ker, dass es im Körper Ener­gie­me­ri­di­ane gibt. Der mensch­li­che Körper soll dabei voll von Kanä­len sein, durch welche die Ener­gie auf unse­ren ganzen Körper gelei­tet wird. Eben diese Kanäle werden als Meri­di­ane bezeich­net. Nach der TCM wird jeder Meri­dian alle paar Stun­den akti­viert, um ein Gleich­ge­wicht in der Ener­gie­struk­tur zu errei­chen. So soll man die rich­tige Gesund­heit und Ausdauer erhal­ten.

Was hilft, um nachts wieder einzuschlafen?

  • Wer sich auf seine Atmung konzen­triert, der hat hohe Chan­cen, wieder einzu­schla­fen. Atme dafür ca. vier Sekun­den ein, halte den Atem vier Sekun­den und atme dann wieder vier Sekun­den lang aus. Diese Atem­tech­nik wirkt sich posi­tiv auf das vege­ta­tive Nerven­sys­tem aus und kann den Corti­sol-Spie­gel wieder erhö­hen.
  • Exper­ten und Exper­tin­nen raten, nach etwa 15 bis 20 Minu­ten lieber etwas ande­res zu machen. Viel­leicht hilft es dir schon, das Licht anzu­ma­chen und ein wenig zu lesen, um wieder müde zu werden. Durch das Licht wird nämlich der Mela­to­nin-Spie­gel etwas gesenkt, wodurch alle drei Hormone wieder besser in Balance kommen.

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