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Zecken: Diese Personen sollten sich impfen lassen

Mit Beginn des Frühlings und den ersten Sonnenstrahlen zieht es viele nach draußen. Ausflüge ins Grüne, an die bayerischen Seen oder in die Berge. Vorher lohnt sich aber ein Blick in den Impfausweis: Besteht noch eine vollständige FSME-Impfung gegen Zeckenstiche? Alles, was ihr zur Zecken-Impfung wissen müsst.

Zecke auf Finger Gesundheit Foto: Erik Karits / unsplash

In Bayern wird die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) Impfung, auch Zeckenimpfung genannt, von fast allen Hausärzten empfohlen. Denn obwohl die von Zecken übertragene Viruserkrankung insgesamt selten ist, ist das Risiko hier in Bayern insgesamt höher. Im Freistaat gibt es deutschlandweit die meisten FSME-Risikogebiete. 92 Landkreise und kreisfreie Städte sind hier betroffen. Lediglich die Stadt Augsburg, der Landkreis Fürstenfeldbruck, die Stadt München und die Stadt Schweinfurt sind kein Risikogebiet.

Unheilbar und keine Therapiemöglichkeiten

FSME kann nicht mit Medikamenten geheilt werden und zu erheblichen Folgeschäden führen. Zwar trägt nicht jede Zecke FSME-Viren in sich und längst nicht jeder Stich macht krank. Viele Menschen spüren kaum etwas oder haben nur grippeähnliche Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen.

Bei rund zehn Prozent der Betroffenen geht die Erkrankung jedoch in das zweite Stadium über: Plötzliches hohes Fieber, sehr starke Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit weisen darauf hin, dass die Hirnhaut entzündet ist. Vermehrt sich das FSME-Virus im Gehirn oder Rückenmark, kann es zu sehr schweren Verläufen mit bleibenden neurologischen Ausfällen kommen, etwa Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen.

Zecken sind klein, aktiv, fast überall

Im Winter sind Zecken nicht unterwegs, da es in den letzten Jahren aber im Frühjahr immer wärmer wird, sind die Spinnentierchen nahezu ganzjährig aktiv und fast überall in der Natur anzutreffen. Um mit einer Zecke in Kontakt zu kommen, muss man keine Wanderung machen. Es reicht oft schon, mit dem Hund auf einer Wiese im hohen Gras unterwegs zu sein.

Übertragung schon beim Stich

FSME-Viren gehen anders als Borreliose-Bakterien, die ebenfalls von Zecken übertragen werden, schon während des Stichs ins Blut über. Auch wenn die Zecke direkt bemerkt und fachgerecht entfernt wird, besteht weiterhin das Risiko einer FSME-Infektion.

FSME-Risikogebiete: Wer sollte sich gegen eine FSME-Erkrankung impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen, die in einem Risikogebiet wohnen oder vorhaben, dort Urlaub zu machen und viel Zeit in der Natur zu verbringen, sich impfen zu lassen. Besonders gefährdet sind Menschen, die berufsbedingt viel draußen oder in ihrer Freizeit viel in der Natur unterwegs sind, dazu zählen:

  • Forstarbeiter
  • Beschäftigte in der Landwirtschaft
  • Wanderer
  • Camper
  • Jogger
  • Radfahrer
  • Hundehalter

Jüngere Menschen mit starkem Immunsystem und einem gesunden Körper verkraften einen Zeckenstich meist eher ohne schwerere Komplikationen, sodass der Impfstoff nicht unbedingt zwangsweise bei ihnen nötig ist.

Wie läuft die FSME-Impfung ab und wie lange hält der Impfschutz?

Die FSME-Impfung besteht aus drei Spritzen: Die zweite gibt es ein bis drei Monate nach der ersten, ab diesem Zeitpunkt ist man zu 87 Prozent vor FSME geschützt. Die dritte Impfung erfolgt ungefähr fünf Monate bis zu ein Jahr später und sorgt für den Langzeitschutz von zehn Jahren. Danach ist für weiteren Impfschutz eine Auffrischung nötig.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Zeckenimpfung?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine FSME-Impfung für Menschen, die in den Risikogebieten leben. Wenn du einen Urlaub in einer Zecken-Region planst, frage bei deiner Krankenkasse nach, ob sie die Kosten als Reiseschutzimpfung trägt – viele bieten diese Leistung an.

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