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Ekel oder Essen: Nach EU-Verordnung Insekten ab jetzt in euren Lebensmitteln

Ab dem 24. Januar 2023 macht die Europäische Union es möglich: Das Essen in den Supermärkten kann Insekten- Pulver enthalten. Wir sagen euch, was genau das bedeutet und auf was ihr achten könnt.

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Insekten im Essen Lifestyle Foto: CK Bangkok Photo./Adobe Stock

Wir in der Online-Redaktion haben euch jetzt kurz vor Eintritt der EU-Verordnung mal alles aufgeschrieben, was ihr dazu wissen müsst. Larven, Grillen und Käfer in Brot, Pizza und Pasta? Wir haben euch hier zusammengefasst, auf was ihr euch einstellen solltet und wie ihr im Supermarkt erkennt, was insektenfrei ist.

Das Insekten-Gesetz: kurzgesagt

Wir haben schon seit einigen Jahren einige Insekten in Europa in der Lebensmittelindustrie. Ein Anbieter darf diese nicht einfach verkaufen, sondern muss europaweit mit Studien und Untersuchungen darlegen, dass diese Produkte nicht gesundheitsgefährdend sind und dann erst dürfen sie verkauft werden.

Daniela Krehl, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern

Krabbeltiere in Nahrungsmittel ist gar nichts Neues. Die EU hat vor zwei Jahren schon die Erlaubnis für die Verwendung von Mehlwürmern gegeben. Neu sind ab dem 24. Januar 2023 die Hausgrille und der Getreideschimmelkäfer. Diese ganzen Tierchen werden zu Pulver verarbeitet, in den Lebensmitteln untergemischt und das muss nicht deutlich gekennzeichnet werden. Besonders verwunderlich ist, dass diese Art von Pulver auch bei Fleischersatzprodukten verarbeitet werden darf.

So erkennt ihr, ob Insekten drin sind

Die Zutatenliste auf den Verpackungen wird euer neuer bester Freund. Auf diese Begriffe solltet ihr achten: Die Hausgrille wird als „teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille)" bezeichnet. Die Grille darf als Pulver zum Beispiel in Soße, Brot, Backmischungen, Pizza, Fleischprodukten und Fleischersatzprodukten vorhanden sein. Beim Getreideschimmelkäfer lautet die Bezeichnung "gefrorene Larven/Paste aus Larven von Alphitobius diaperinus (Getreideschimmelkäfer)" oder "getrocknete Larven/Pulver aus Larven von Alphitobius diaperinus (Getreideschimmelkäfer)". Folgende Produkte können in Zukunft Getreideschimmelkäferlarven enthalten: Porridge, Brot und Brötchen, Nudeln, fertige Sandwiches, Chips, Fleischprodukte und Fleischersatzprodukte.

Vorsicht bei Allergien

Sind wir mal ehrlich. Getreideschimmelkäfer, das klingt nicht sehr appetitlich. Abgesehen vom Ekelfaktor gibt es allerdings keinen Grund für Bedenken. AUßER: Wenn ihr Allergiker seid, dann müsst ihr bitte auf Hinweise achten. Hausgrillen sind Krustentieren sehr ähnlich und diese zählen zu den zwölf Hauptallergenen. Auch Allergien gegen Hausstaubmilben sind hier zu berücksichtigen. Das neuartige Insektenpulver kommt erst frisch auf den Markt, deshalb haben sie womöglich noch nicht alle Allergiker auf dem Schirm. Besonders bei unverpackten Lebensmitteln wie Gebäck gilt es also am besten beim Bäcker oder im Restaurant nachzufragen.

Das bedeutet das Gesetz für die Zukunft

Vorerst wird Insektenpulver eher selten in Lebensmitteln verwendet. Die Besorgung der Krabbeltiere ist recht teuer und nicht in größeren Mengen vorhanden. Bemerkenswert ist der geplante Gebrauch des Pulvers in Fleischersatzprodukten. Insekten beinhalten einen hohen Gehalt an Proteinen, zum Teil sogar doppelt so viel wie Rinder- oder Hühnerfleisch. Umweltfreundlicher ist auch die Produktion mit Insekten, da diese weniger Platz benötigen und Teibhausgas verursachen.

Insekten sind wirklich kleine Superfoods. Die liefern wirklich unheimlich hochwertiges Eiweiß, sehr viele Omega-3 Fettsäuren, die wir über Nahrung aufnehmen müssen, Mineralien, Vitamine und Ballaststoffe. Dazu sind sie auch noch sehr nachhaltig in der Produktion. Sie brauchen wenig Platz, wenig Wasser und produzieren sehr wenig CO2.

Daniela Krehl