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Heißhunger: Was die Lust auf Süßes oder Salziges bedeutet

Auch wir Bayern naschen gerne. Doch was versteckt sich eigentlich hinter den Gelüsten? Das haben wir für euch herausgefunden.

Gruppe isst Süßes auf Wiesn Lifestyle Foto: drubig-photo/Adobe Stock

Euer Appe­tit und euer Verlan­gen kann tatsäch­lich eini­ges über euch verra­ten – in der Theo­rie. Denn woher die Lust auf Süßig­kei­ten kommt, dass lässt sich wissen­schaft­lich leider nicht genau nach­wei­sen. Das liegt vor allem daran, das eure Ernäh­rung durch die Fülle der Ange­bote, die große Menge an Nahrungs­mit­teln, die ihr jeden Tag zu euch nehmt und den vielen Geschmacks­ver­stär­kern so verfrem­det ist, dass es nahezu unmög­lich ist für eine wissen­schaft­li­che Studie eine reprä­sen­ta­tive Vergleichs­gruppe finden, die sich „nor­mal“ ernährt und auch „nor­mal“ schmeckt.

Mängel im Körper

Immer wieder kann man davon lesen, dass ein Mangel von Magne­sium und Zink der Grund für die Lust auf Scho­ko­lade oder Natri­um­man­gel der Grund für die Lust auf Chips ist. Diese Nähr­stoffe lassen sich jedoch über andere Mahl­zei­ten abde­cken, wodurch sich die Lust auf Unge­sun­des nicht erklä­ren ließe. Manche Wissen­schaft­ler geben dem Hormon FGF21 die Schuld für diese Heiß­hun­ge­r­at­ta­cken. Forscher der Univer­si­tät Kopen­ha­gen haben heraus­ge­fun­den, dass bei Süßig­kei­ten­lieb­ha­bern dieses Hormon produ­ziert wird, bei ande­ren Menschen nicht. Sie fanden heraus, dass bei Perso­nen mit einer gene­ti­schen Veran­la­gung für die Produk­tion von FGF21, die Wahr­schein­lich­keit, dass sie gerne naschen, um etwa 20 Prozent höher liegt als bei den ande­ren Teil­neh­mern. Den Forschern zufolge kann man die Lust auf Süßig­kei­ten trotz­dem nicht nur auf das Hormon FGF21 schie­ben.

Wie viel Zucker darf es sein?

Die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion (WHO) empfiehlt am Tag maxi­mal zehn Prozent, besser nur fünf Prozent der gesam­ten Ener­gie­zu­fuhr in Form von frei verfüg­ba­rem Zucker zu sich zu nehmen. Damit ist Zucker gemeint, der Spei­sen und Geträn­ken zuge­setzt ist, sowie der natür­li­cher­weise vorkom­mende Zucker in Honig oder Frucht­säf­ten (nicht aber in Obst oder Milch). Für eine normal­ge­wich­tige Frau im Alter von 65 Jahren und älter wären das etwa 20 bis 40 Gramm Zucker am Tag. Ein normal­ge­wich­ti­ger Mann im Alter von 65 Jahren und älter sollte höchs­tens 25 bis 50 Gramm freien Zucker aufneh­men.

Das ist schnell abge­deckt, denn in einem 250-Gramm-Becher Frucht­jo­ghurt sind im Durch­schnitt 30 g Zucker enthal­ten. Dabei ist zu beach­ten, dass die Nähr­wert­an­gabe pro 100 g gemacht wird und beim Verzehr des ganzen Bechers oder einer größe­ren Menge der Gehalt an Zucker hoch­ge­rech­net werden muss.

Emotionales Essen

Lebens­mit­tel-Gelüste haben manch­mal viel damit zu tun, was sich im Gehirn abspielt. Wir haben ein star­kes Verlan­gen nach Spei­sen, da sie das Frei­set­zen von Chemi­ka­lien stimu­lie­ren, die unsere Laune verän­dern können, wenn wir schlechte Laune haben. So können unsere Gelüste ein Weg sein, unsere Emoti­o­nen, Lebens­stil und Launen zu beleuch­ten. Wir alle kennen den Heiß­hun­ger auf Süßes, wenn wir unter Stress stehen, oder die Lust auf Salzi­ges nach einer alko­hol­rei­chen Nacht. Die Akti­vie­rung der Glücks­hor­mone hält dann aber leider nicht lange an.

Heißhungerattacken kontrollieren

  • Esst regel­mä­ßig und ausrei­chend.
  • Werdet zum Geni­e­ßer: Geni­e­ßer schlin­gen Süßig­kei­ten nicht heim­lich und hastig hinun­ter. Sie haben Menge und Quali­tät ihrer Nahrung genau im Blick. Geni­e­ßen können macht ein gutes Gefühl und schafft Zufrie­den­heit.
  • Verbie­tet euch nicht alles.
  • Sucht euch Alter­na­ti­ven: Ob Nüsse, Fruchtrie­gel oder auch mal etwas Obst. Manch­mal stil­len diese Dinge auch schon den Durst nach Essen.

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