Vollmond über Bayern: Schlafen wir schlechter oder alles Quatsch?
Grübeln, sorgen, schnarchen: Mehr als jeder zweite Deutsche klagt laut einer Umfrage zumindest ab und zu über Schlafprobleme. Doch auch der Vollmond sorgt bei 23% der Befragten zu unruhigen Nächten. Ob das einen Grund hat und was ihr dagegen tun könnt, haben wir für euch zusammengefasst.
Der Vollmond erscheint uns diesmal besonders groß und hell, denn mit einer Entfernung von nur 361.000 Kilometern kommt er schon fast als sogenannter Supermond daher. Den Titel hat er nur knapp verfehlt, denn von einem Supermond spricht man, wenn sich der Mond auf seiner Umlaufbahn der Erde auf weniger als 360.000 Kilometer zur Vollmondphase nähert. Davon ist der Vollmond im Juli nicht weit entfernt.
Heumond: Der Vollmond im Juli
Laut „Wetter.de“ könnt ihr den Heumond am besten in den Nächten von Sonntag auf Montag und von Montag auf Dienstag beobachten. Das hängt jedoch regional von eurem Wetter ab, da die Nächte laut Experten recht bewölkt sein werden.
Studien belegen Einfluss auf Menschen
Wie Forscher im Fachblatt „Science Advances“ berichten, könnten Mondphasen sowohl auf Schlafmuster wie auch auf Menstruationszyklen von Frauen wirken. Für die erste Studie statteten US-amerikanische und argentinische Wissenschaftler 98 Probanden mit Schlafsensoren am Handgelenk aus. Dabei handelte es sich um indigene Einwohner dreier argentinischer Dörfer mit je gar keinem, wenig oder durchgängigem Zugang zu Elektrizität. Deren Schlafdaten wurden mit denen von 464 US-Studenten aus Seattle ergänzt.
Schlaf verkürzt bei Vollmond
In allen Gruppen gingen die Menschen in den drei bis fünf Tagen vor Vollmond später ins Bett und schliefen kürzer. Der beobachtete Effekt war indes an Orten mit regelmäßiger Elektrizität weniger stark ausgeprägt. So schliefen Menschen ohne Strom in dunklen Nächten 25 Minuten länger als in Vollmondnächten. Bei Menschen mit eingeschränktem Zugang zu elektrischem Licht dauerte der Schlaf 19 Minuten länger, jene mit vollem Zugang ruhten 11 Minuten mehr.
Mehr Straßenunfälle bei Vollmond?
Eine Studie aus Japan aus dem Jahr 2018 hat die Zusammenhänge zwischen Vollmond und Straßenunfällen untersucht. Tatsächlich gibt es mehr Straßenunfälle während des Vollmonds, insbesondere mit Beteiligung von Männern über 40 Jahren. Eine endgültige Erklärung für dieses Phänomen gibt es jedoch nicht. Die Auftraggeber der Studie meinen, dass das helle Mondlicht dazu führen könnte, dass Autofahrer Abstände und Geschwindigkeiten falsch einschätzen.
So schlaft ihr trotz Vollmond besser:
1. Ideale Raumtemperatur
Die ideale Temperatur zum Schlafen beträgt 16 bis 18 Grad Celsius. Vor dem Schlafengehen solltet ihr also das Schlafzimmer lüften und ordentlich Sauerstoff rein lassen.
2. Bewegung im Alltag
Bewegt euch, treibt Sport. Wenn ihr euch tagsüber ausreichend bewegt, seid ihr abends müde und könnt so besser einschlafen. Besonders Ausdauer Sport empfiehlt sich, um auch bei Vollmond gut schlafen zu können
3. Meidet helle Lichter
Wer kennt es nicht? Abends im Bett noch durch Instagram scrollen oder Facebook Beiträge lesen? Dann ist schlechter Schlaf vorprogrammiert! Schaltet lieber eine Stunde bevor ihr ins Bett geht alle elektronischen Geräte ab. Dazu zählen Fernseher, Laptop, Tablet – und auch das Handy. Ob das blaue Licht, das diese Bildschirme aussenden, besonders schädlich für Augen und Schlaf ist, ist umstritten. Die Gesellschaft für Augenheilkunde verneint nach einer Studie die Gefährlichkeit des blauen Lichts. Dennoch empfiehlt sie, das Licht von Bildschirmen vor dem Schlafen runter zu drehen.
4. Raum abdunkeln
Dunkle Vorhänge und Rollos sind essentiell wenn man sehr empfindlich auf den Mond reagiert. Doch auch alle anderen Lichtquellen im Schlafzimmer können euren Schlaf stören. Versucht also alle noch so kleinen Lampen, zum Beispiel vom Wecker, zu entfernen oder tragt eine Schlafmaske.
5. Meidet Alkohol und Koffein
Ein Glas Rotwein am Abend ist für das Au und O für eine entspannte Atmosphäre mit gutem Schlaf. Doch Alkohol kurz vorm Schlafengehen ist sehr schädlich für euren Tiefschlaf. Denn sobald der Alkohol abgebaut ist, wacht ihr viel öfter auf. Das Gleiche gilt auch für Koffein.