Seltenes Borna-Virus in Oberbayern: Ein Mann gestorben, ein weiterer erkrankt
Das seltene, aber gefährliche Borna-Virus hat Oberbayern erreicht. Zwei Männer aus dem Stadtgebiet Pfaffenhofen sind betroffen: Einer ist an den Folgen der Infektion gestorben, der andere wird aktuell behandelt. Experten geben Tipps zum Schutz.


Das seltene Borna-Virus hat Oberbayern erreicht. Zwei Männer aus dem Stadtgebiet Pfaffenhofen sind betroffen: Einer ist an den Folgen der Infektion gestorben, der andere wird derzeit behandelt. Experten untersuchen nun die Infektionswege und geben wichtige Hinweise zum Schutz vor dem Virus. Wir haben euch die wichtigsten Fakten über das Virus zusammengefasst.
Was ist das Borna-Virus und warum ist es gefährlich?
Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) ist ein seltenes, aber gefährliches Virus, das vor allem in der Feldspitzmaus vorkommt. Die Tiere scheiden das Virus über Urin, Kot und Speichel aus. Beim Menschen kann eine Infektion schwere Gehirnentzündungen verursachen, die oft tödlich verlaufen.
Seit 2020 ist die Krankheit meldepflichtig. Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) werden jährlich bis zu sechs Fälle gemeldet, die meisten davon in Bayern.
Wie wird das Borna-Virus übertragen?
Der genaue Übertragungsweg des Borna-Virus auf den Menschen ist noch nicht vollständig geklärt. Experten vermuten, dass das Virus über verunreinigte Lebensmittel, Wasser oder durch Schmierinfektionen mit kontaminierter Erde übertragen werden könnte.
Auch Haustiere wie Katzen könnten theoretisch als passive Überträger fungieren, wenn sie Kontakt mit infizierten Spitzmäusen hatten. Eine direkte Übertragung durch Katzen wurde jedoch bisher nicht nachgewiesen.
Wie könnt ihr euch vor dem Borna-Virus schützen?
Das LGL rät dringend, den Kontakt mit lebenden oder toten Spitzmäusen sowie deren Ausscheidungen zu vermeiden. Sollten Kadaver von Spitzmäusen entsorgt werden müssen, empfiehlt das LGL folgende Schutzmaßnahmen:
Tragt Einmalhandschuhe, eine eng anliegende Maske (z. B. FFP2) und eine Schutzbrille.
Besprüht die Tiere und deren Ausscheidungen vor der Entsorgung mit einem handelsüblichen Reinigungsmittel, um die Aufwirbelung von virushaltigem Staub zu verhindern.
Verwendet eine Plastiktüte, um den Kadaver aufzunehmen, und entsorgt ihn sicher in der Restmüll-Tonne.
Wascht anschließend die benutzte Kleidung und duscht gründlich.
Warum ist Bayern besonders betroffen?
Das Borna-Virus ist bei Tieren seit langem bekannt, doch erst seit 2018 ist nachgewiesen, dass es auch Menschen infizieren kann. Bayern gilt als Schwerpunktregion für das Virus. Experten arbeiten daran, die genauen Übertragungswege besser zu verstehen, um weitere Infektionen zu verhindern.
Welche Symptome treten bei einer Infektion auf?
Eine Infektion mit dem Borna-Virus kann beim Menschen Symptome wie Übelkeit, Krampfanfälle, Verwirrtheit oder Bewegungsstörungen hervorrufen. Bei Verdacht auf eine Infektion sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Fazit: Was ihr über das Borna-Virus wissen müsst
Das Borna-Virus ist selten, aber gefährlich. Besonders in Bayern ist Vorsicht geboten. Achtet darauf, den Kontakt mit Spitzmäusen und ihren Ausscheidungen zu vermeiden, und befolgt die Schutzmaßnahmen des LGL.