München: Auto fährt in Menschenmenge
In München ist am Donnerstag, den 13..02.2025, ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Laut Polizei gibt es mindestens 36 Verletzte. Der Fahrer wurde festgenommen. Die wichtigsten Infos und Updates lest ihr hier.


In München ist am Donnerstag, den 13.02.2025, ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Laut einem Sprecher der Feuerwehr München wurden bei dem Vorfall mindestens 36 Personen verletzt, darunter Kinder. Unter den Verletzten befinden sich laut Polizei zwei Schwerverletzte.
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Mutmaßlicher Anschlag, Fahrer polizeibekannt
Der Fahrer des Mini ist laut Angaben der Polizei ein 24-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan. Er war laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zuvor nicht straffällig geworden und war auch nicht ausreisepflichtig.
Der Fahrer des Wagens sei hinter der Demonstrationsgruppe und einem Polizeiauto gefahren, habe dieses dann überholt, beschleunigt und sei dann mit mehr als 50 km/h in das Ende der Gruppe gefahren, sagte ein Polizeisprecher.
Die leitende Staatsanwältin Gabriele Tilmann berichtet, dass der Tatverdächtige bei der Festnahme "Allahu Akbar" gegenüber einem Polizisten gerufen und kurz darauf gebetet haben soll.
Bayerns Staatsminister Georg Eisenreich erklärte, dass die Ermittlungen von der "Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus" bei der Generalstaatsanwaltschaft München geführt würden.
Es handelt sich mutmaßlich um einen Anschlag.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder
Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Verdi-Kundgebung in München hartes Durchgreifen angekündigt.
Dieser Täter kann nicht auf irgendeine Nachsicht rechnen. Er muss bestraft werden, und er muss das Land verlassen
Bundeskanzler Olaf Scholz

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann waren am Donnerstag, den 13.02.2025, vor Ort in München, um sich über den Vorfall zu informieren.

Pkw-Fahrer festgenommen
Wie berichtet handelt es sich bei der gesicherten Person um den Fahrer des Pkw. Aktuell gebe es Spekulationen über weitere Beteiligte, die die Polizei nicht bestätigen kann.
Polizisten hätten einen Schuss auf seinen Wagen abgegeben, um ihn zu stoppen. Er sei später gesichert worden.

Das wissen wir über den Täter
Der mutmaßliche Täter ist ein 24-jähriger Afghane namens Farhad N., der als Bodybuilder an bayerischen Meisterschaften teilgenommen hat. Er wurde nicht vorbestraft, hatte jedoch ein eingestelltes Verfahren wegen Arbeitsamtsbetrugs. Fälschlicherweise wurde berichtet, er sei wegen Ladendiebstählen und Drogendelikten auffällig geworden. Farhad N. ist nicht ausreisepflichtig und besitzt eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis in München, obwohl sein Asylantrag vor Jahren abgelehnt wurde. Er wohnte zuletzt in München-Solln, wo seine Wohnung durchsucht wurde.
Polizei: Zeugen gesucht
Die Polizei München hat im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz eine Zeugensammelstelle eingerichtet. Personen, die Angaben zu den Ereignissen machen können, sollen sich bitte dort melden. Wer relevante Bilder und Videos von dem Ereignis hat, soll das bitte ebenfalls umgehend an die Polizei schicken.
Die Telefonseelsorge hat ein zusätzliches Krisentelefon für Betroffene des Geschehens am Stiglmaierplatz in München in Betrieb genommen. Melden können sich: Augenzeugen, Angehörige, Überlebende, Hinterbliebene oder jede/r andere, die/der von dem Ereignis betroffen ist. Das Telefon ist ab sofort für ein paar Tage täglich von 8:00 bis 22:00 Uhr unter folgender Nummer erreichbar 089-12718590.
Vorfall wohl bei Verdi-Demonstation
Vor Ort sind laut Zeugen ein Hubschrauber und mehrere Rettungsdienste.
Der Mini-Cooper soll laut Polizei gegen 10:30 Uhr in eine Verdi-Demonstration am Stiglmaierplatz in München gefahren sein. Bei dem Warnstreik forderten die mehr als 1.500 angemeldeten Demonstrationsteilnehmer höhere Löhne. Ob unter den Verletzten auch Demonstranten sind, war zunächst unklar.

Dieter Reiter: Kinder unter den Verletzten
Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, unter den Verletzten befänden sich auch Kinder. "Ich bin tief erschüttert", sagte Reiter. "Meine Gedanken sind bei den Verletzten".
Vorfall nahe der Sicherheitskonferenz
Ob es Auswirkungen auf die am Freitag beginnende Münchner Sicherheitskonferenz geben wird, ist noch unklar. Ab Donnerstagnachmittag werden mehr als 60 Staats- und Regierungschefs und mehr als 100 Minister zu dem weltweit wichtigsten sicherheitspolitischen Expertentreffen erwartet. Unter anderem haben sich US-Vizepräsident J.D. Vance, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigt.
Die Konferenz findet im Hotel Bayerischer Hof statt - nur zwei Kilometer von dem Ort entfernt, an dem das Auto in die Menschengruppe fuhr.